Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Die höchsten Kohlendioxidemissionen verursacht der Flugverkehr. Bei Langstrecken
nimmt die Klimaschädlichkeit zu, da die Flugzeugabgase in größeren Flughöhen eine hö-
here Schädlichkeit entwickeln. Wird dies in Kohlendioxidemissionen eingerechnet, steigen
diese auf bis zu 400 Gramm pro Kilometer an.
Für den Automobilbereich sind zahlreiche Lösungen in Diskussion, die mittel- bis lang-
fristig eine klimaneutrale Mobilität ermöglichen sollen. Hierzu zählen:
Biokraftstoffe
Elektrofahrzeuge mit regenerativer Elektrizität
Antriebe auf Basis regenerativen Methans, Methanols oder Wasserstoffs.
Derzeit als Alternative hoch gehandelte Erdgasfahrzeuge verursachen zwar geringfügig
niedrigere Kohlendioxidemissionen, für einen weltweiten Klimaschutz sind sie jedoch kei-
ne Alternative. Biokraftstoffe können zwar relativ einfach das Erdöl ersetzen und werden
teilweise auch herkömmlichen Treibstoffen beigemischt, für eine Komplettversorgung rei-
chen aber die verfügbaren Biomassevorkommen nicht aus. Selbst wenn man in Deutsch-
land alle Ackerflächen zum Anbau von Rohstoffen für Biotreibstoffe nutzt, würde dies
nicht ausreichen, um auch nur annähernd den heutigen Bedarf aller Autos zu decken. Auch
regenerativer Wasserstoff weist bei genauerem Hinsehen einige Probleme auf. Auf Bio-
treibstoffe und Wasserstoff wird in späteren Kapiteln näher eingegangen.
Bei Elektrofahrzeugen erwies sich bislang die Batterie als Haupthindernis. Lange Ladezei-
ten und kurze Reichweiten verhinderten die weitere Verbreitung. Momentan zeichnen sich
bei der Batterieentwicklung erhebliche Fortschritte ab, die Elektroautos zu einer inter-
essanten Alternative machen könnten. Um auch für das Klima eine Alternative zu bieten,
muss dann allerdings der elektrische Strom zum Laden der Batterien aus regenerativen
Kraftwerken stammen.
3.3
Industrie und Co - schuld sind doch nur die anderen
Ein weitverbreitetes Vorurteil ist, dass die Industrie und Energiekonzerne die Hauptschuld
an den Treibhausgasemissionen haben und sich hieran sowieso nicht viel ändern lässt. Bei
näherem Hinsehen folgen aber Industrie und Energiekonzerne nur den Kundenwünschen.
Somit tragen die Verbraucher letztendlich die Verantwortung für die Emissionen, die bei
den von ihnen nachgefragten Produkten entstehen.
Würden alle Stromkunden zu einem Versorger oder einem Tarif wechseln, der ausschließ-
lich Strom aus regenerativen Energien anbietet, wäre die Stromversorgung sehr schnell
kohlendioxidfrei. Die Energieversorger hätten dann nur das Problem, schnellstmöglich
ausreichend regenerative Kraftwerke zu bauen, um die gesamte plötzliche Nachfrage zu
decken.
Auch sonst üben die Verbraucher bei der Wahl ihrer Produkte nicht den Druck aus, der für
eine nachhaltige Wirtschaftsweise erforderlich wäre. Jede Herstellung von Produkten -
 
Search WWH ::




Custom Search