Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
menge, die ein gewöhnliches, schlecht gedämmtes Altbauhaus zum Heizen braucht, lassen
sich 10 energieeffiziente Gebäude warmhalten. Die Kohlendioxidemissionen und die Heiz-
kosten sinken dabei ebenfalls auf ein Zehntel.
Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland lebt in Mietwohnungen. Hier besteht ein
Dilemma: Maßnahmen zum Energiesparen sind meist mit Investitionen verbunden. Diese
muss erst einmal der Vermieter tragen, während der Mieter Nutznießer ist, was nicht ge-
rade für das schnelle Umsetzen von Energiesparmaßnahmen förderlich ist. Aber auch Be-
sitzer von Eigenheimen bleiben energiespartechnisch gesehen meist weit hinter ihren Mög-
lichkeiten zurück.
Nicht alle Maßnahmen zum Energiesparen sind dabei mit Kosten verbunden. Die folgen-
den Änderungen des Heizverhaltens können bereits einiges an Heizenergie und damit an
Heizkosten einsparen:
Raumtemperatur nicht höher als nötig wählen. Jedes Grad höhere Raumtemperatur
verbraucht rund 6 Prozent mehr Heizenergie.
Nachts und bei Abwesenheit die Heizung herunterregeln.
Nachts Rollläden, Fensterläden und Gardinen schließen.
Dauerlüften mit gekippten Fenstern vermeiden, besser mehrmals täglich mit weit
geöffneten Fenstern kurz stoßlüften.
Heizkörper nicht verkleiden, zustellen oder mit Gardinen verdecken.
Auch durch sehr geringe Investitionen lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Hier-
zu gehören das Abdichten von Fenstern, Türen und anderen undichten Stellen sowie der
Einsatz moderner Thermostatventile.
Standardneubau
EnEV 2004
Transmissions-
verluste
120
Dreiliterhaus
Interne
Gewinne
10
62
Passivhaus
35
Solare
Gewinne
35
Heizwärmebedarf
45
10
10
110 kWh
32
Lüftungs-
verluste
15
Abbildung 3.7 Vergleich des Heizwärmebedarfs und der Wärmeverluste bei Häusern mit verschiede-
nen Dämmstandards in Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr (kWh/(m² a))
30
m²a
10
30
10
Bei einem Neubau oder einer geplanten Renovierung lassen sich dann wahre Wunder er-
reichen und der Wärmebedarf mit einem Dreiliter- oder Passivhaus auf ein Zehntel drü-
cken. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus liegt der Heizenergiebedarf zwischen
150 und 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr (kWh/(m² a)). Be-
sonders schlecht gedämmte Altbauten können sogar Verbrauchswerte von 300 kWh/(m² a)
oder mehr aufweisen. Für ein so genanntes Dreiliterhaus genügen hingegen nur 30, für ein
Passivhaus sogar unter 15 kWh/(m² a) (Abbildung 3.7) .
Search WWH ::




Custom Search