Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
3.2
Privater Energiebedarf - zu Hause leicht gespart
3.2.1
Private Elektrizität - viel Geld verschleudert
Die Versorgung mit elektrischer Energie ist bei uns so selbstverständlich, dass sich kaum
jemand vorstellen kann, auch nur kurze Zeit ohne Strom auszukommen. Fernseher, Te-
lefon, Computer, Licht, Kühlschrank, Waschmaschine und auch die Heizung funktionieren
nicht ohne Elektrizität. Kaum vorzustellen, dass mit rund zwei Milliarden Menschen ein
Drittel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu elektrischem Strom hat.
In Deutschland verbraucht ein durchschnittlicher Dreipersonenhaushalt rund 3900 Kilo-
wattstunden bei Kosten von rund 1100 Euro pro Jahr. Über 10 Prozent der energiebe-
dingten deutschen Kohlendioxidemissionen gehen auf das Konto des Elektrizitätsbedarfs
privater Haushalte [UBA07] . Einen erheblichen Teil des Stromverbrauchs verursachen dabei
ineffiziente Elektrogeräte. Wer seinen Bedarf auf Einsparmöglichkeiten abklopft, kann
schnell große Potenziale aufdecken. Häufig liegen diese in der Größenordnung von 30 Pro-
zent und mehr. Das entspricht dann einem Einsparpotenzial von über 300 Euro pro Jahr.
Klimaschutz kann sich also auch finanziell lohnen.
Standby-Verluste - Stromvernichtung par excellence
Viele Elektrogeräte arbeiten mit niedrigen Spannungen. Ein Transformator trans-
formiert dazu die Netzspannung herunter. Die meisten Geräte besitzen zwar einen
Ausschalter, doch der schaltet meist nur Teile der Elektronik im niederen Spannungsbereich ab.
Der Transformator und oft auch größere Teile der Geräteelektronik bleiben auch im ausgeschal-
teten Zustand am Netz und verbrauchen kontinuierlich Strom. Dadurch verursachen sie so ge-
nannte Standby- oder Leerlaufverluste. Über das Jahr gesehen kommen dadurch auch bei klei-
nen Leistungen beachtliche Strommengen zusammen. In der Praxis lassen sich solche Strom-
fresser mit einem Energieverbrauchsmessgerät aufspüren.
Nur selten sprechen technische Gründe dafür, das Gerät nicht vollständig vom Netz zu trennen.
Bei Gewittern und drohendem Blitzschlag ist dies sogar dringend zu empfehlen. Meist sind es
wirtschaftliche Gründe. Netzschalter kosten einige Cent mehr als Schalter für den niedrigen
Spannungsbereich. Bei einer hohen Gerätestückzahl lassen sich so für den Hersteller schnell
einige Tausend Euro einsparen ohne Verkaufseinbußen befürchten zu müssen. Bei der Kaufent-
scheidung spielen derzeit Leerlaufverluste nämlich fast gar keine Rolle.
Rund ein Fünftel des Stromverbrauchs benötigen Computer-, Kommunikations- und Un-
terhaltungselektronik - mit steigender Tendenz. Gerade diese Geräte verheizen oft sinnlos
Strom. Viele Geräte haben einen hohen Standby-Verbrauch. Das bedeutet, dass sie auch
Strom verbrauchen, wenn sie ausgeschaltet sind. Ein Gerät mit einem Standby-Verbrauch
von nur 5 Watt verursacht pro Jahr einen Gesamtbedarf von 43,8 Kilowattstunden und
Stromkosten von über 12 Euro - wohlgemerkt ausgeschaltet und ohne jeglichen Nutzen.
Einzelne meist ältere Geräte kommen sogar auf Standby-Verluste von über 30 Watt. Im
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