Environmental Engineering Reference
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Protokolls im Gegensatz zum eigenen Regierungsziel von 25 Prozent an Reduktionen bis
zum Jahr 2005 lediglich ein Reduktionsziel für Treibhausgase von 21 Prozent bis zum Jahr
2012 zugesichert. Die Berechnungen für das Kyoto-Protokoll berücksichtigen neben
Kohlendioxid auch andere Klimagase wie Methan, Lachgas und FKW beziehungsweise
FCKW. Dies sind unter anderem Gründe, dass Deutschland wenigstens dieses Ziel erreicht
hat. Speziell bei der Rückführung der Methanemissionen sind beispielsweise durch die
Mülltrennung größere Erfolge zu verzeichnen.
2.4.2
Klimapolitik international
Im Jahr 1979 wurde zwar auf der ersten UN-Weltklimakonferenz in Genf die Bedrohung
der Erdatmosphäre thematisiert, doch viele Interessenvertreter zweifelten eine Bedrohung
prinzipiell an. Also einigte man sich zuerst einmal darauf, dass noch weiterer Forschungs-
bedarf bestand, ehe man über Maßnahmen nachdenken wollte.
Das Kyoto-Protokoll
Im Jahr 1992 fand in Rio de Janeiro mit der UN-Konferenz für Umwelt und Ent-
wicklung (UNCED) der erste Welt-Klimagipfel statt. Ein Ergebnis der Konferenz
war die Klimarahmenkonvention (UNFCCC), bei der sich die Unterzeichner verpflichten, ge-
fährliche anthropogene Störung des Klimasystems zu verhindern und die globale Erwärmung zu
verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern.
Dieser recht unkonkreten Vereinbarung folgte auf der 3. Vertragsstaatenkonferenz der UN-
Klimarahmenkonvention im Jahr 1997 in der japanischen Stadt Kyoto das so genannte Kyoto-
Protokoll. Es verpflichtete alle in Abbildung 2.14 aufgeführten Vertragsparteien, ihre Emissio-
nen an Treibhausgasen im Mittel um 5,2 Prozent bis spätestens zum Jahr 2012 zu senken. Dabei
galten für einzelne Staaten unterschiedliche Beschränkungen. Einigen Ländern wie Spanien,
Portugal, Griechenland oder Australien gestattete das Protokoll sogar eine weitere Zunahme der
Emissionen. Die EU-Staaten durften ihre Ziele gemeinsam erreichen. Das heißt, verursacht ein
EU-Staat zu hohe Emissionen, durften das andere EU-Staaten kompensieren.
Neben Kohlendioxid (CO 2 ) wurden noch folgende Treibhausgase berücksichtigt und in Kohlen-
dioxidäquivalente umgerechnet: Methan (CH 4 ), Distickstoffoxid (Lachgas, N 2 O), teilhaloge-
nierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW/HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/ PFC)
und Schwefelhexafluorid (SF 6 ). Als Reduktionen ließen sich auch Maßnahmen anrechnen, die in
anderen Ländern initiiert werden. Für Entwicklungs- und Schwellenländer sah das Kyoto-
Protokoll keine Beschränkungen vor. Im Jahr 2005 trat das Kyoto-Protokoll in Kraft. Die USA
haben als einziges Land das Protokoll nicht ratifiziert.
Die meisten westlichen Länder haben ihre Reduktionsziele auch bis 2012 nicht erreicht und
damit die Kyoto-Vereinbarungen verletzt. Konsequenzen sah das Protokoll dafür allerdings
nicht vor. Lange Zeit verhandelten die Vertragsstaaten auch über eine Nachfolgevereinbarung
zum Kyoto-Protokoll - bis zum Redaktionsschluss dieses Buches allerdings ohne Erfolg.
Im Jahr 1992 kam man in Rio de Janeiro erstmals überein, dass Maßnahmen zum Klima-
schutz getroffen werden müssen. Erste Reduktionsziele wurden dann im Jahr 1997 im so
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