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dioxidkonzentrationen. Damals betrug die Konzentration 315,2 ppm, im Jahr darauf
315,8 ppm. Die Einheit ppm bedeutet dabei „parts per million“. Auf eine Million Teile
Luft kamen also gerade einmal 315 Teile Kohlendioxid. Der kleine Anstieg im ersten Jahr
hätte auch durch Messfehler oder natürliche Schwankungen verursacht werden können.
Erst als in den Folgejahren die Werte stetig stiegen, war klar, dass der Anteil an Kohlen-
dioxid zunimmt - und das mit wachsender Geschwindigkeit. Im Jahr 2012 stieg die CO 2 -
Konzentration bereits auf 394 ppm und riss 2013 zeitweise die 400-ppm-Marke.
Doch selbst die enormen Kohlendioxidemissionen bei der Verbrennung fossiler Energie-
träger sind im Vergleich zur riesigen Atmosphäre verschwindend gering. Außerdem wird
ein Teil des Kohlendioxids von den Meeren und Pflanzen wieder absorbiert. Es stellt sich
also die Frage, inwieweit unsere Emissionen überhaupt die Zusammensetzung der Atmo-
sphäre verändern können.
Wenn wir bei der Nutzung fossiler Energieträger Stickstoff anstelle von Kohlendioxid
erzeugen würden, wäre dies mit Sicherheit kein großes Problem. Denn unsere Luft besteht
zu rund 78 Prozent aus Stickstoff, 21 Prozent aus Sauerstoff, aber nur zu einem Prozent
aus anderen Gasen, von denen Kohlendioxid wiederum nur einen kleinen Teil ausmacht.
Die Zusammensetzung der Luft war im Verlauf der Erdgeschichte keineswegs konstant.
Aber über die letzten Jahrtausende hatte sich ein Gleichgewicht von weniger als 300 ppm
eingestellt. Der Anteil von Kohlendioxid an der Atmosphäre war also geringer als 0,03
Prozent. Das ist aber auch der Grund, warum wir überhaupt relevante Veränderungen
verursachen können. Kleine Mengen lassen sich nämlich vergleichsweise einfach erhöhen.
ppm
ppm
420
420
400
400
380
380
360
360
340
340
320
320
300
300
280
280
260
260
240
240
220
220
200
200
180
180
160
160
-400.000
-300.000
-200.000
-100.000
Jahr
0
1000 1200 1400 1600 1800 2000
Abbildung 2.6 Entwicklung der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre über die letzten 400 000
Jahre und in jüngerer Vergangenheit. Daten: CDIAC, http://cdiac.ornl.gov
Um die Klimageschichte der letzten Jahrtausende untersuchen zu können, musste man sich
einer anderen Idee bedienen. Die polaren und alpinen Eisschilde der Erde haben die
Klimageschichte der Erde gespeichert. In den Regionen mit ewigem Eis gibt es jedes Jahr
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