Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
der Bedarf an Erdgas allerdings mehr als verfünffacht. Bei anhaltend starken Verbrauchs-
steigerungen wird auch das Erdgas dieses Jahrhundert zur Neige gehen. Nur Kohle könnte
noch bis ins nächste Jahrhundert verfügbar sein.
>2000 Jahre
Reserven
Ressourcen
Steinkohle
>4000 Jahre
Reserven
Braunkohle
Ressourcen
Reserven
Erdgas
konventionell
nicht-konventionell
Ressourcen
Reserven
Erdöl
konv.
nk.
konven.
nicht-konv.
Reser-
ven
Ressourcen
Uran
Jahre
0
50
100
150
200
250
300
350
Abbildung 1.12 Reichweite der bekannten Energiereserven und -ressourcen bei gegenwärtiger
Förderung. Daten: BGR [BGR12]
1.4.3
Das Ende der Spaltung
Was in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist: Auch die Vorkommen an Uran sind stark
begrenzt. Zwar ist der Anteil von Uran in der Erdkruste höher als der von Gold oder Silber,
doch lässt sich auch von reinstem Natururan nur ein Anteil von unter einem Prozent ener-
getisch nutzen. Durch eine Anreicherung des nutzbaren Anteils an Uran U-238 wird Natur-
uran überhaupt erst für den Einsatz in Kraftwerken verwendbar.
Um Natururan wirtschaftlich gewinnen zu können, muss der Erzanteil überdurchschnittlich
hoch sein. Lediglich in Kanada existieren Vorkommen mit einem Uranerzgehalt von über
einem Prozent. Sinkt der Uranerzgehalt, müssen erheblich größere Massen für den Abbau
bewegt werden, wodurch der Energiebedarf für die Erzgewinnung und die Kosten deutlich
ansteigen.
Der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Primärenergieversorgung ist mit etwa 4 Pro-
zent trotz intensiver Ausbaubemühungen einzelner Länder heute immer noch relativ ge-
ring. Wenige Länder wie Frankreich decken zwar bis zu 80 Prozent ihres Strombedarfs
durch Kernkraftwerke. Doch Autos fahren auch in Frankreich mit wenigen Ausnahmen
nicht mit Atomkraft und Häuser werden auch dort nur teilweise mit Kernenergie beheizt.
Am gesamten Primärenergieaufkommen liegt deswegen der Anteil der Kernenergie selbst
in Frankreich nur bei etwa 40 Prozent.
Search WWH ::




Custom Search