Environmental Engineering Reference
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In einem im Jahr 2004 gestarteten Pilotprojekt versorgten zwei 600-Kilowatt-Windkraft-
anlagen zehn der Haushalte komplett mit Strom. Der Strombedarf in norwegischen Haus-
halten ist generell deutlich größer als in Deutschland, da diese oftmals auch die Heizung
elektrisch betreiben.
Im Gegensatz zu einem großen Verbundnetz birgt ein derartiges Inselnetz große technische
Herausforderungen. Schalten beispielsweise zwei Häuser gleichzeitig ihre Elektroheizung
ein, kommt es zu großen Lastschwankungen im Netz. Obwohl die Region sehr windreich
ist, liefern die Windkraftanlagen bei seltenen Flauten oder extremen Stürmen aus Sicher-
heitsgründen keinen Strom. Auch in diesem Fall muss eine sichere Stromversorgung ge-
währleistet werden.
In Utsira wurde dazu ein Baustein zur Energiespeicherung für eine künftige Energieversor-
gung getestet. Bei Überschüssen wandelte dazu ein Elektrolyseur den Windstrom in Was-
serstoff und Sauerstoff um. Lieferten die Windkraftanlagen zu wenig Strom, deckte eine
60-Kilowatt-Brennstoffzelle den fehlenden Bedarf mit dem gespeicherten Wasserstoff. Bei
kleineren Schwankungen sorgte zudem ein Schwungradspeicher für ein stabiles Netz. Aus
Kostengründen war die Erprobung der Wasserstoffspeichertechnologie zuerst auf 2 Jahre
begrenzt und wurde dann im Jahr 2006 verlängert.
14.5.2 Hybridkraftwerk für die sichere regenerative Versorgung
Das Ende 2011 in der Nähe vom brandenburgischen Prenzlau eröffnete Hybridkraftwerk
stellt erstmals in Deutschland unter Beweis, dass eine sichere Energieversorgung mit Hilfe
von Windkraft und Wasserstoffspeicherung funktionieren kann.
Abbildung 14.20 Hybridkraftwerk bei Prenzlau. Fotos: ENERTRAG/Tom Baerwald, www.enertrag.com
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