Environmental Engineering Reference
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14.3.4 Game over CO 2 !
Mit dem Motto „Game over CO 2 !“ präsentierte im Jahr 2007 das Solarunternehmen
SOLON SE ein 100 Prozent kohlendioxidfreies Mobilitätskonzept. Zentrales Element ist
ein von der Firma Vectrix in den USA neu entwickelter Elektroroller.
Der Zweisitzer erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. Sein
gutes Beschleunigungsverhalten ermöglicht eine zügige Fortbewegung gerade im Stadt-
verkehr. Die Nickel-Metall-Hydrid-Batterie erlaubt eine Reichweite von 55 bis 90 Kilo-
metern und lässt sich in 2 Stunden wieder aufladen.
Bei der Tankstelle der Zukunft, die bereits erfolgreich in verschiedenen Städten präsentiert
wurde, erfolgt die Aufladung des Elektrorollers durch nachgeführte Photovoltaikmodule
(Abbildung 14.13) . Der Elektroroller wird mittlerweile serienmäßig in größerer Stückzahl
produziert. Auch wenn der Käufer keine Solartankstelle in seiner Nähe hat, kann er den
Roller durch eine Photovoltaikanlage auf seinem Hausdach oder durch regenerativen
Strom eines grünen Stromanbieters sehr einfach kohlendioxidfrei betreiben.
14.4 Klimaverträglich Schiff fahren und fliegen
14.4.1 Moderne Segelschifffahrt
Infolge der Globalisierung legen die Güter immer längere Strecken zurück. Einen großen
Teil der zunehmenden Transporte wickelt die Handelsschifffahrt ab. Zwar sind die Koh-
lendioxidemissionen der Schifffahrt im Vergleich zum Flugverkehr pro Transportkilometer
deutlich geringer. Dennoch trägt auch der Schiffsverkehr spürbar zum Treibhauseffekt bei.
2 bis 3 Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen gehen allein auf das Konto der
Schifffahrt - Tendenz steigend.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts dominierten Segelschiffe den Transport- und Personenver-
kehr auf See. Dampfschiffe brachten den Vorteil, dass sie unabhängig von den Windbedin-
gungen ihre Fahrpläne einhalten konnten und drängten die Segelschiffe immer mehr zu-
rück. Heute sind Segelschiffe fast nur noch im Freizeit- und Sportbereich im Einsatz.
Dabei existieren verschiedene neuartige Konzepte, die die Windkraft in Kombination mit
herkömmlichen Schiffsantrieben nutzbar machten. Breits in den 1920er-Jahren entwickelte
der deutsche Erfinder Anton Flettner einen zylindrischen Rotor zum Antrieb von Schiffen.
Seinerzeit konnte sich dieser Antrieb jedoch nicht durchsetzen. Momentan sind neue
Schiffsprototypen in Entwicklung, bei denen der Flettner-Rotor in Kombination mit einem
herkömmlichen Schiffsdieselantrieb für eine Reduktion des Treibstoffbedarfs von 30 bis
40 Prozent sorgen soll.
Ein weiteres interessantes Konzept baut auf moderne Zugdrachen. Ein Start- und Lande-
system übernimmt dabei das automatische Ausbringen und Einholen des Zugdrachens und
 
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