Environmental Engineering Reference
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Rund 800 Millimeter oder 0,8 Kubikmeter Niederschlag gehen in Deutschland pro Qua-
dratmeter nieder. Über ganz Deutschland summiert sich der jährliche Niederschlag auf 286
Milliarden Kubikmeter. Die Sonne verdunstet dieses Wasser, bevor es als Regen zur Erde
gelangt. Für die Verdunstung von einem Kubikmeter Wasser werden 627 Kilowattstunden
benötigt. Somit steckt im jährlichen Niederschlag eine Energiemenge von rund 179 Billio-
nen Kilowattstunden.
Etwa 2 Prozent der Sonnenenergie werden in Bewegung des Windes umgewandelt. Hier
kommen für Deutschland rund 8 Billionen Kilowattstunden zusammen. Sonne, Wind und
Wasser zusammen haben in Deutschland alleine ein Energieaufkommen von rund 567
Billionen Kilowattstunden pro Jahr. Die Geothermie oder Meeresenergie ist in dieser
Summe noch nicht einmal enthalten. Würde diese Energiemenge nur wenige Prozentpunk-
te sinken, wären Dürren oder arktische Winter die Folge.
SoDa-
Wasser
179 PWh
SoDa-Wind
8 PWh
Kernenergie
0,3 PWh
Fossile
3,0 PWh
Abbildung 1.9
Gesamtenergieaufkommen in
Deutschland unter Berücksichtigung der
SoDa-Energie, also natürlicher
regenerativer Energieformen
SoDa-Sonne
380 PWh
Der Primärenergiebedarf von Deutschland wird in der Statistik im Jahr 2012 hingegen mit
rund 13 500 Petajoule ausgewiesen. Das sind umgerechnet gerade einmal knapp 4 Billi-
onen Kilowattstunden. Natürlich kommen in dieser Statistik auch Solar-, Wasser- und
Windkraft vor. Genau 0,44 Billionen Kilowattstunden pro Jahr soll der Anteil aller regene-
rativen Energien zusammen am Primärenergiebedarf in Deutschland betragen. Das ist der
Anteil, den technische Anlagen zur regenerativen Energienutzung umsetzen. Die natürli-
chen Formen der regenerativen Energien, die sowieso da sind, fehlen in dieser Statistik
völlig. So kommt es zu der kleinen offensichtlichen statistischen Diskrepanz zum zuvor
berechneten regenerativen Energieaufkommen von 567 Billionen Kilowattstunden. Um
den Unterschied zu herkömmlichen Statistiken zu verdeutlichen, werden im Folgenden
bislang statistisch nicht erfasste natürliche regenerative Energieformen als SoDa-Energie
bezeichnet, weil sie einfach „so da“ sind.
Wer nun meint, dass all diese Überlegungen statistische Haarspalterei sind, irrt. Da der
Klimaschock in der Öffentlichkeit angekommen ist, besteht das allgemeine Interesse, fos-
sile Energieträger möglichst schnell durch regenerative Energien zu ersetzen. Doch viele
haben den Eindruck, das ist schwer und in überschaubaren Zeiträumen fast unmöglich. Ge-
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