Environmental Engineering Reference
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verhältnismäßig hoch. Außerdem muss für einen breiteren Einsatz die zum Teil recht ge-
ringe Lebensdauer von Brennstoffzellen weiter erhöht werden.
13.5 Ökonomie
Rund 4 Cent kostet derzeit die Herstellung einer Kilowattstunde Wasserstoff durch
Dampfreformierung von Erdgas - verhältnismäßig günstige Erdgaspreise vorausgesetzt.
Ein Liter Benzin hat ungefähr einen Heizwert von 10 Kilowattstunden. Damit käme das
Äquivalent von Wasserstoff zu einem Liter herkömmlichen Benzin auf etwa 40 Cent. Der
Wasserstoff wäre dann aber noch nicht im Tank des Endverbrauchers. Durch Verflüssi-
gung, Transport und Lagerung verdreifacht sich in etwa der angegebene Preis auf deutlich
über einen Euro. Damit ist er rund doppelt so hoch wie der Benzinpreis ohne Steuern und
Abgaben Mitte des Jahres 2012.
Die klimaverträgliche Herstellung von Wasserstoff über die Elektrolyse durch regenerativ
erzeugten Strom ist noch deutlich teurer. Über 5 Euro würde derzeit das Äquivalent von
Wasserstoff zu einem Liter herkömmlichen Benzin bei einer Prototypanlage zur Elektro-
lyse mit Windstrom kosten. Bei großtechnischen Anlagen wäre ein Preis von gut 2 Euro an
der Zapfsäule erreichbar. Hinzu kämen dann auch wieder Steuern und Abgaben.
Mittelfristig besteht die Hoffnung, dass Wasserstoff an regenerativen Topp-Standorten mit
Windkraftanlagen, Wasserkraftanlagen oder Solarkraftwerken für umgerechnet unter
2 Euro pro Liter Benzin lieferbar ist. Steigt der Benzinpreis dann noch deutlich über
2 Euro pro Liter, käme Wasserstoff an der Zapfsäule damit in den Bereich der Konkurrenz-
fähigkeit. Bis dahin wird aber vermutlich noch einige Zeit verstreichen.
Transport
Speicherung
Verstromung
Brennstoffzelle
GuD-Kraftwerk
Elektrolyse
H 2
H 2
Abbildung 13.10 Verluste bei der Nutzung von Wasserstoff zur Speicherung von elektrischer
Energie bei heutigem Stand der Technik
Neben dem Einsatz als Kraftstoff gilt Wasserstoff oder Methan auch als Option zur groß-
technischen Speicherung von elektrischer Energie. Bei der Elektrolyse, Speicherung und
Rückverstromung von Wasserstoff oder Methan entstehen jeweils relativ große Verluste
(Abbildung 13.10) . Daher ist dieser Nutzungsweg nur sinnvoll, wenn der Strom beispiels-
weise durch ein zeitweise sehr hohes Angebot an Solar- und Windstrom sehr preisgünstig
zur Verfügung steht. Eine Nutzung der Abwärme bei der Wasserstoff- oder Methanerzeu-
gung und der Rückverstromung könnte die Wirtschaftlichkeit deutlich verbessern. Aus
 
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