Environmental Engineering Reference
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Beschaffenheit im Allgemeinen gut bekannt und die Dichtigkeit durch das ursprünglich
über Millionen Jahre eingelagerte Erdgas oder -öl sicher bewiesen.
Für Kavernenspeicher werden künstliche Hohlräume in Salzstöcken erzeugt. Über eine
Bohrung wird mit Wasser Salz in mehreren Hundert Metern Tiefe ausgewaschen und
damit große Hohlräume von bis zu 100 Millionen Kubikmetern erzeugt. Die unterirdischen
Hohlräume erreichen Höhen von bis zu 500 Metern. Mehrere Einzelkavernen können zu
einem noch größeren Kavernenspeicher kombiniert werden. Durch das Salz über dem
Hohlraum ist der Speicher natürlich dicht und kann nur über die vorhandenen Bohrlöcher
befüllt und entladen werden. Dabei lässt sich nicht das gesamte Gas wieder entnehmen.
Rund ein Drittel des Hohlraums muss mit sogenanntem Kissengas gefüllt bleiben, um den
Druck und die Stabilität des Speichers zu gewährleisten. Das restliche Speichervolumen
kann mit dem Arbeitsgas kontinuierlich be- und entladen werden.
Tabelle 13.1 Kapazitäten für die Speicherung von Wasserstoff und Methan in Deutschland [LBEG12]
Arbeitsgas-
volumen in
Mrd. m²
Speicherkapazität
in Mrd. kWh für
Wasserstoff
Methan
22 Porenspeicher in Betrieb
10,7
---
107
26 Kavernenspeicher in Betrieb
10,6
32
106
1 Porenspeicher in Planung oder Bau
1,0
3
10
22 Kavernenspeicher in Planung oder Bau
10,9
33
109
71 Speicher in Betrieb, Planung oder Bau
33,2
68
332
Insgesamt existieren in Deutschland 48 Poren- und Kavernenspeicher mit einem Arbeits-
gasvolumen von 21,3 Milliarden Kubikmetern. Weitere 23 Speicher mit einem Speicher-
volumen von 11,9 Milliarden Kubikmetern sind in Planung oder Bau (Tabelle 13.1) .
Kavernenspeicher lassen sich auch für die Speicherung von Wasserstoff nutzen. Alle exis-
tierenden oder geplanten Kavernenspeicher könnten dann Wasserstoff mit einem Ener-
giegehalt von 68 Milliarden Kilowattstunden aufnehmen. Bei Methan ist die Speicherkapa-
zität noch größer. Hier gibt es insgesamt sogar ein Speicherpotenzial von 332 Milliarden
Kilowattstunden.
Der gesamte Erdgasverbrauch in Deutschland betrug im Jahr 2011 rund 760 Milliarden
Kilowattsunden. Damit könnten die Speicher dann über fünf Monate den derzeitigen
deutschen Erdgasbedarf decken. Sollen die Gasspeicher künftig verstärkt zur längerfris-
tigen Speicherung von Überschüssen aus Solar- und Windkraftanlagen dienen, könnte der
Gasbedarf noch weiter ansteigen. Doch selbst dann gibt es mit den bestehenden und
geplanten Gasspeichern ausreichend Kapazitäten, um eine sichere Versorgung auf Basis
erneuerbarer Energien zu gewährleisten.
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