Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
BtL-Kraftstoffe haben bislang noch nicht die volle Serienreife erlangt. Momentan experi-
mentieren verschiedene Firmen mit Prototypanlagen zur Herstellung synthetischer Bio-
treibstoffe. Der Hauptvorteil der BtL-Kraftstoffe ist, dass sie direkt herkömmliche Kraft-
stoffe ohne Motoranpassungen ersetzen können. Durch die aufwändige Herstellung sind
BtL-Kraftstoffe allerdings vergleichsweise teuer.
12.4.5
Biogas
Aus Biomasse lässt sich neben flüssigen Kraftstoffen in einer Biogasanlage auch Biogas
herstellen. Dazu vergären Bakterien Biomasserohstoffe in feuchter Umgebung unter
Luftabschluss. Das Herzstück einer Biogasanlage ist der beheizte Fermenter (Abbildung
12.16) . Eine Rührvorrichtung mischt dabei das Substrat und sorgt für homogene Bedin-
gungen. Der biologische Zersetzungsprozess wandelt die Biomasse hauptsächlich in Was-
ser, Kohlendioxid und Methan um. Die Biogasanlage fängt die gasförmigen Bestandteile
auf. Das so gewonnene Biogas besteht zu 50 bis 75 Prozent aus brennbarem Methan und
zu 25 bis 45 Prozent aus Kohlendioxid. Weitere Bestandteile sind Wasserdampf, Sauer-
stoff, Stickstoff, Ammoniak, Wasserstoff und Schwefelwasserstoff.
Abbildung 12.16 Biogasanlage im Maisfeld und Innenansicht mit Rührwerk. Quelle: Schmack Biogas AG
In weiteren Schritten wird das Biogas gereinigt und entschwefelt. Ein Gasspeicher spei-
chert es dann zwischen. Je nach Art des Biomassesubstrates ist die Biogasausbeute höchst
unterschiedlich. Während bei Rindergülle die Gasausbeute rund 45 Kubikmeter je Tonne
beträgt, sind bei einer Maissilage gut 200 Kubikmeter je Tonne zu erwarten.
Die Nutzung von Biogas erfolgt hauptsächlich in Verbrennungsmotoren. Als Technik
kommen Gas-Ottomotoren oder modifizierte Dieselmotoren in Frage. Treibt der Motor ei-
nen elektrischen Generator an, kann dieser aus dem Biogas elektrischen Strom erzeugen.
Zusätzlich ist auch die Motorenabwärme nutzbar.
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