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(Abbildung 12.12) . Das Kraftwerk hat eine Leistung von 20 Megawatt und deckt mit 160
Millionen Kilowattstunden pro Jahr den Strombedarf von rund 50 000 Haushalten. Als
Brennstoff dienen jährlich 120 000 Tonnen Alt- und Restholz aus der Region
Berlin/Brandenburg. Der Wirkungsgrad dieses Kraftwerks beträgt rund 35 Prozent.
Außer in reinen Kraftwerken lässt sich Biomasse auch in Heizkraftwerken nutzen. Diese
erzeugen neben elektrischem Stroms auch noch Wärme, die dann beispielsweise ein Fern-
wärmenetz zu den Verbrauchern verteilt. Da Heizkraftwerke Strom und Wärme erzeugen,
spricht man hier von der Kraft-Wärme-Kopplung. Meistens nutzen Heizkraftwerke den
Biomassebrennstoff besser aus als reine Kraftwerke, die nur Strom erzeugen. Wichtig ist
dazu aber, dass die Wärme auch kontinuierlich einen Abnehmer findet. Gerade im Sommer
wird die Wärme oftmals nicht benötigt. Dann kann ein Heizkraftwerk auch unter ungünsti-
geren Bedingungen arbeiten als ein reines auf Stromerzeugung optimiertes Kraftwerk.
Abbildung 12.12 Biomassekraftwerk Königs Wusterhausen und Radlader zum Brennstofftransport.
Quelle: MVV-Pressebild
Heizkraftwerke werden auch in deutlich kleineren Leistungsklassen gebaut, sodass sie sich
für Industriegebäude oder sogar für Ein- und Mehrfamilienhäuser eignen. Da diese
Anlagen meist modular in Blockbauweise angeboten werden, spricht man dann von einem
Blockheizkraftwerk (BHKW). Oftmals ist der Wirkungsgrad kleiner Anlagen aber schlech-
ter als der von größeren zentralen Anlagen. Als Brennstoffe für BHKW dienen neben Fest-
brennstoffen wie Hackschnitzeln oder Pellets auch Biotreibstoffe und Biogas.
12.4 Biotreibstoffe
Im Gegensatz zu Holz lassen sich flüssige oder gasförmige Biotreibstoffe flexibler einset-
zen. Neben der Wärme- und Stromerzeugung lassen sie sich auch direkt als Kraftstoffe für
 
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