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US-Präsidenten Roosevelt, in dem er darauf hinwies, dass Hitler-Deutschland große An-
strengungen unternahm, reines Uran-235 herzustellen, das für den Bau einer Atombombe
verwendet werden kann. Nachdem am 1. September 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach,
wurde von der amerikanischen Regierung das Manhattan-Projekt ins Leben gerufen. Ziel
war die Entwicklung und der Bau einer einsatzfähigen Atombombe.
Als größtes Problem erwies sich hierbei die Gewinnung von signifikanten Mengen an
Uran-235, das zum Aufrechterhalten der Kettenreaktion unbedingt notwendig ist. Wird
nämlich metallisches Uran aus Uranerz raffiniert, besteht dies zu 99,3 Prozent aus dem
schwereren Uran-238, das für die Herstellung der Bombe praktisch nutzlos ist. Es hat so-
gar die Eigenschaft, Neutronen abzubremsen und zu absorbieren und somit die Kettenre-
aktion zum Erliegen zu bringen. Nur 0,7 Prozent des Urans bestehen aus Uran-235, das für
eine Kettenreaktion auf höhere Anteile angereichert werden muss. Mit Hilfe der Chemie
ließ sich keine Trennung von Uran-235 und Uran-238 erreichen, denn chemisch sind beide
Isotope völlig identisch. Somit musste nach anderen Wegen gesucht werden. Letztendlich
gelang die Trennung durch eine Zentrifuge, da die beiden Isotope unterschiedliche Massen
haben.
Im Laufe der Jahre 1939 bis 1945 verschlang das Manhattan-Projekt mehr als zwei Milli-
arden US-Dollar. Unter der Leitung des Physikers Oppenheimer wurde schließlich das ge-
wünschte Ziel erreicht: Am 16. Juli 1945, gut zwei Monate nach der Kapitulation Deutsch-
lands, erfolgte im US-amerikanischen New Mexico der erste Atombombentest. Nachdem
ein Einsatz in Deutschland nicht mehr zur Diskussion stand, wurden die Atombomben
kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs mit den bekannten Folgen im japanischen Hiroshi-
ma und Nagasaki eingesetzt.
Die zivile Nutzung der Kernenergie erfolge erst einige Jahre später. Zwar wurden seit 1941
von Wissenschaftlern wie Eisenberg oder Fermi Versuche in Reaktoren betrieben, doch
gelang es erst am 20. Dezember 1951, im US-Bundessstaat Idaho mit dem Versuchsreaktor
EBR 1 elektrischen Strom durch Kernenergie zu erzeugen.
www.kernenergie.de
www.bund-gegen-atomkraft.de
www.atomindustrie.de
Informationen des Informationskreises Kernenergie
Informationen des BUND zur Kernenergie
Professionelle Satireseite zur Kernenergienutzung
Im Gegensatz zur unkontrollierten Kettenreaktion bei der Explosion einer Atombombe
sollte die Kernspaltung in einem Atomkraftwerk kontrolliert erfolgen. Ist die Kettenreak-
tion erst einmal in Gang gesetzt, muss die Zahl der bei der Kernspaltung neu entstehenden
Neutronen begrenzt werden. Jede Spaltung eines Urankerns setzt zwei bis drei Neutronen
frei, von denen aber nur ein einziges Neutron einen weiteren Kern spalten darf. Regelstäbe,
die Neutronen einfangen, reduzieren die Zahl der freiwerdenden Neutronen. Wird diese
Zahl nämlich zu groß, gerät der Prozess außer Kontrolle. Dann verhält sich ein Atomkraft-
werk ähnlich wie eine Atombombe und es kommt zu einer unkontrollierten Kettenreaktion.
Technisch, so war die führende Auffassung der damaligen Zeit, lässt sich die Kernspaltung
kontrollieren und eine unerwünschte Reaktion vollständig ausschließen.
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