Environmental Engineering Reference
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Windkraftanlagen auf niedrigen Masten montiert, erzielen sie vor allem in städtischen Ge-
bieten wegen Verschattungen durch Gebäude und Bäume recht bescheidene Erträge. Etwas
besser ist das Windangebot auf Dächern von hohen Häusern. Eine nachträgliche Montage
von Windkraftanlagen auf Dächern ist jedoch nicht immer ganz einfach. Die Statik des
Hauses muss die zusätzlichen Lasten aufnehmen können. Auch die Dachhaut darf durch
die Windkraftanlage nicht verletzt werden, um keine Feuchtigkeitsschäden zu verursachen.
In vielen Bundesländern ist die Errichtung von kleinen Windkraftanlagen direkt auf Ge-
bäuden oder ebenerdig mit Masthöhen von weniger als 10 Metern baugenehmigungsfrei.
Unabhängig davon müssen allgemeine Richtlinien zur Errichtung und zum Anschluss von
Windkraftanlagen berücksichtigt werden und bei Gebäuden eine statische Prüfung er-
folgen.
Abbildung 8.13 Kleinwindkraftanlagen an der HTW Berlin
Kleinwindkraftanlagen auf Masten haben meist die klassische Bauform mit horizontaler
Achse. Bei Aufdachanlagen kommen häufig auch andere Rotorprofile zum Einsatz
(Abbildung 8.13 rechts) . Anlagen mit senkrechter Achse benötigen keine Nachführung. Sie
laufen ruhiger und starten bei kleineren Windgeschwindigkeiten. Oftmals haben sie aber
etwas schlechtere Leistungszahlen und können damit den Wind nicht so gut ausbeuten wie
Anlagen mit horizontaler Achse. Im Vergleich zu großen Windkraftanlagen sind die spezi-
fischen Kosten pro Kilowatt installierter Leistung erheblich höher und die Erträge meist
deutlich niedriger. Ein wirtschaftlicher Betrieb von netzgekoppelten Kleinwindkraftan-
lagen war daher in den vergangenen Jahren in Deutschland kaum möglich.
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