Environmental Engineering Reference
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Für die in Deutschland entwickelte Technologie mit dem offenen Luft-Receiver muss vor
der erfolgreichen Markteinführung erst noch die Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt
werden. Diese testet man derzeit am neu gebauten Solarturmkraftwerk in Jülich. Mit 1,5
Megawatt Leistung ist dieses Demonstrationskraftwerk jedoch deutlich kleiner als die
kommerziellen spanischen Anlagen. Ziel ist hierbei nicht der deutsche Kraftwerksmarkt,
sondern den Export deutscher Technologie in die Sonnenländer der Erde zu fördern.
Abbildung 7.9 Versuchsanlage eines Solarturmkraftwerks an der Plataforma Solar de Almería
(Spanien)
7.2.3
Dish-Stirling-Kraftwerke
Während Rinnen- und Turmkraftwerke nur in großen Leistungsklassen von etlichen
Megawatt wirtschaftlich sinnvoll sind, lassen sich die so genannten Dish-Stirling-Systeme
auch in kleineren Einheiten zum Beispiel zur Versorgung von abgelegenen Ortschaften
einsetzen. Bei einer Dish-Stirling-Anlage konzentriert ein Hohlspiegel, der die Form einer
großen Schüssel besitzt (engl. dish), das Licht auf einen Brennpunkt. Der Hohlspiegel
muss das Licht möglichst gut im Brennpunkt bündeln. Hierzu wird der Spiegel der Sonne
sehr genau zweiachsig nachgeführt.
Im Brennpunkt befindet sich auch der Receiver, also der Empfänger. Dieser gibt die Wär-
me an das eigentliche Herz der Anlage weiter: den Stirling-Heißgas-Motor. Dieser Motor
setzt die Wärme in Bewegungsenergie um und treibt einen Generator an, der schließlich
elektrische Energie erzeugt.
Der Stirling-Motor lässt sich nicht nur durch die Sonnenwärme, sondern auch durch
Verbrennungswärme antreiben. Bei der Kombination mit einem Biogasbrenner lässt sich
mit diesen Anlagen auch nachts oder bei Schlechtwetterperioden Strom erzeugen. Und bei
der Verwendung von Biogas ist auch dieses System kohlendioxidneutral.
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