Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Abbildung 6.15 Bei dem energieautarken Solarhaus (links) in Lehrte deckt eine 46-m²-Solarthermieanlage
mit einem 9300-Liter-Pufferspeicher (rechts) 65 % des Wärmebedarfs und eine 8-kW-Photovoltaikanlage den
gesamten Strombedarf. Fotos: HELMA Eigenheimbau AG.
Soll der gesamte Heizenergiebedarf durch die Sonne gedeckt werden, sind noch größere
Kollektoren und Speicher erforderlich. Dass dies prinzipiell möglich ist, haben bereits
zahlreiche erfolgreich aufgebaute Solarhäuser in Deutschland und der Schweiz bewiesen.
Bei einem normalen Einfamilienhaus beträgt dafür die nötige Kollektorgröße etwa 80
Quadratmeter und die Speichergröße rund 40 000 Liter.
6.3.3
Solare Siedlungen
Sind in einer Siedlung viele Häuser mit Solarkollektoren bestückt, lassen sich diese in ein
solares Nahwärmenetz integrieren. Dazu kann auch eine zentrale große Kollektoranlage
aufgebaut werden. Herzstück eines solchen Wärmenetzes ist ein zentraler Wärmespeicher.
Durch seine Größe lassen sich die Wärmeverluste minimieren und somit auch Wärme über
einen längeren Zeitraum speichern. Aufgrund des langen Rohrsystems treten im Nahwär-
menetz aber auch höhere Kosten und größere Leitungsverluste auf.
Einige solare Nahwärmesiedlungen wurden bereits erfolgreich installiert. Das derzeit größ-
te europäische Solarnahwärmeprojekt befindet sich in Marstal in Dänemark. Bei dem in
verschiedenen Bauabschnitten realisierten Projekt ist eine Kollektorfläche von rund 19 000
Quadratmetern installiert. Durch eine Kombination aus einem Speichertank, einem
Speichersee und einem Kiesspeicher steht eine Speicherkapazität von 15,5 Millionen
Litern zur Verfügung. Die Solarwärme wird über ein Nahwärmenetz im Ort verteilt und
deckt rund 32 Prozent des Wärmebedarfs von über 1 400 Kunden.
Search WWH ::




Custom Search