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langt. Ist keine solare Einstrahlung mehr vorhanden, bleibt der Kreislauf stehen, bis ihn die
Sonne wieder anwirft.
Abbildung 6.10 Solares Schwerkraftsystem (Thermosiphonanlage)
Bei richtiger Auslegung kann eine derartige Solaranlage in südlichen Ländern fast den ge-
samten Warmwasserbedarf einer Familie decken. Lediglich in einigen sonnenarmen Wo-
chen des Jahres erreicht das Wasser nicht ganz die gewünschten Temperaturen. Dies wird
in den entsprechenden Ländern oftmals akzeptiert oder man installiert eine Zusatzheizung,
die zum Beispiel mit Gas betrieben wird. Reicht einmal die Wärme der Sonne nicht aus,
kann man so dennoch seine gewünschte Warmwassertemperatur erzeugen.
In China haben solarthermische Anlagen zur Wassererwärmung einen hohen Marktanteil
erlangt. In entlegenen ländlichen Regionen gibt es nur schwer Zugang zu fossilen Brenn-
stoffen. Hier fehlt die Möglichkeit, Wasser bei Bedarf auch ohne Sonne nachträglich zu
erhitzen. Um auch bei niedrigen Außentemperaturen eine hohe Versorgungssicherheit
durch die Solaranlage zu gewährleisten, kommen in China daher hauptsächlich Vakuum-
Röhrenkollektoren zum Einsatz.
6.3.1.2
Systeme mit Zwangsumlauf
Möchte man auch in Gegenden mit deutlich niedrigeren Außentemperaturen warmes Was-
ser mit der Sonne erzeugen, muss die Anlage technisch optimiert werden. Trinkwasser
direkt im Kollektor zu erwärmen, wäre hier zu riskant, da es im Winter frieren und so die
Anlage zerstören könnte. Darum vermengt man das Wasser, das durch den Kollektor
fließt, mit Frostschutzmittel. Frostschutzmittel schmeckt allerdings nicht allzu gut und ist
zudem noch ungesund. Deshalb trennt ein Wärmetauscher Wasserkreislauf und Solarkreis-
lauf und übergibt die Wärme an den Warmwasserspeicher. Der Speicher ist in der Regel so
konzipiert, dass er Warmwasser auch über zwei bis drei schlechte Tage liefern kann, ohne
dass ein großer Wärmenachschub vom Solarkollektor erfolgt.
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