Environmental Engineering Reference
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Fossile Energieträger waren lange Zeit nur von untergeordneter Bedeutung. Steinkohle aus
Lagerstätten unter der Erdoberfläche war als Energieträger zwar durchaus bekannt, wurde
jedoch weitgehend gemieden. Erst als der Mangel an Holz in einigen Gebieten Europas zu
Energieengpässen führte, begann man, die Kohlevorkommen zu erschließen. Die höhere
Energiedichte der Steinkohle erwies sich außerdem als vorteilhaft bei der Stahlherstellung.
Ihr Vormarsch ließ sich nicht mehr bremsen: Während um das Jahr 1800 noch 60 Prozent
der Steinkohle in Haushalten für Heizzwecke diente, überwog bereits 40 Jahre später der
Einsatz in Eisenhütten und in der Produktion.
Fossile Energieträger − gespeicherte Sonnenenergie
Fossile Energieträger sind konzentrierte Energieträger, die in sehr langen Zeiträu-
men aus tierischen oder pflanzlichen Überresten entstanden sind. Zu den fossilen
Energieträgern zählen Erdöl, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle und Torf. Die Ausgangsstoffe fos-
siler Energieträger konnten nur durch Umwandlung von Sonnenstrahlung über Jahrmillionen
entstehen. Somit sind fossile Energieträger eine Form von gespeicherter Sonnenenergie.
Chemisch gesehen basieren fossile Energieträger auf organischen Kohlenstoff-Verbindungen.
Bei der Verbrennung mit Sauerstoff entsteht daher nicht nur Energie in Form von Wärme, son-
dern immer auch das Treibhausgas Kohlendioxid sowie weitere Verbrennungsprodukte.
Um 1530 förderten Kohlebergwerke in Großbritannien ungefähr 200 000 Tonnen, um
1750 etwa 5 Millionen Tonnen und im Jahr 1854 bereits 64 Millionen Tonnen. Haupt-
kohleförderländer waren neben Großbritannien die USA und Deutschland, die um das Jahr
1900 gemeinsam einen Anteil von 80 Prozent an der Weltproduktion besaßen [Köni99] .
Erneuerbare Energien − gar nicht so neu
Die Vorkommen an fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas oder Kohle sind be-
grenzt. Sie werden in einigen Jahrzehnten verbraucht und damit einfach weg sein.
Erneuerbare Energieträger „erneuern“ sich hingegen von selbst. Entzieht ein Wasserkraftwerk
beispielsweise einem Fluss die Kraft des Wassers, hört dadurch der Fluss nicht auf zu fließen.
Der Energiegehalt des Flusses erneuert sich von selbst, indem die Sonne Wasser verdunstet und
der Regen den Fluss wieder speist.
Erneuerbare Energien werden auch als regenerative Energien oder alternative Energien bezeich-
net. Andere erneuerbare Energieformen sind beispielsweise Windenergie, Biomasse, Erdwärme
oder Sonnenenergie. Auch die Sonne wird in rund 4 Milliarden Jahren einmal erloschen sein.
Verglichen mit den wenigen Jahrzehnten, die uns fossile Energieträger noch zur Verfügung ste-
hen, ist dieser Zeitraum aber nahezu unendlich groß.
Übrigens werden erneuerbare Energien bereits wesentlich länger genutzt als fossile Energieträ-
ger, obwohl zwischen traditionellen und heutigen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien
technologische Quantensprünge liegen. Neu sind erneuerbare Energien deshalb dennoch nicht -
nur die Erkenntnis, dass erneuerbare Energien langfristig die einzige Option für eine sichere und
umweltverträgliche Energieversorgung sind.
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