Environmental Engineering Reference
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Das zweite Standbein der damaligen Energieversorgung war Brennholz, und zwar mit stra-
tegischer Bedeutung. Heute geht man davon aus, dass die Verlagerung des Machtzentrums
aus dem Mittelmeerraum in die Gebiete nördlich der Alpen unter anderem auf den dortigen
Waldreichtum und die damit verbundenen Energiepotenziale zurückzuführen ist. Nachdem
die islamische Welt noch bis ins 15. Jahrhundert auf der iberischen Halbinsel eine Vor-
machtstellung bewahren konnte, schwand ihr Einfluss unter anderem durch Holzmangel.
Es fehlte zunehmend an Brennholz zum Einschmelzen von Metall für Schiffskanonen und
andere Waffen. Energiekrisen sind also nicht erst eine Erfindung des späten 20. Jahrhun-
derts.
Abbildung 1.1 Brennholz, Arbeitstiere, Wind- und Wasserkraft deckten noch im 18. Jahrhundert weitgehend die
weltweite Energieversorgung
Neben Muskelkraft und Brennholz wurden bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts auch
andere erneuerbare Energien intensiv genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts waren in Europa
zwischen 500 000 und 600 000 Wassermühlen im Einsatz. Die Windkraftnutzung fand vor
allem in flachen Gegenden mit hohem Windangebot Verbreitung. In den vereinigten
Niederlanden waren zum Beispiel Ende des 17. Jahrhunderts rund 8 000 Windmühlen in
Betrieb.
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