Environmental Engineering Reference
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geregelt, das aber in absehbarer Zeit auslaufen soll. Hier ist ein fester Preis für jede von
einer Photovoltaikanlage ins öffentliche Elektrizitätsversorgungsnetz eingespeiste Kilo-
wattstunde vorgeschrieben. Die Vergütung muss das zuständige Elektrizitätsversorgungs-
unternehmen zahlen, darf aber seinerseits die dadurch entstehenden Mehrkosten auf alle
Stromkunden umlegen. Ein Ziel des Gesetzes ist, Solarstrom konkurrenzfähig zu machen.
Darum ist im Gesetz eine stetige Degression vorgesehen. Die Vergütung für Neuanlagen
sinkt also kontinuierlich. Die erhöhte Vergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren ab
der Anlagenerrichtung gewährt. Die Vergütungshöhe nimmt mit der Anlagengröße ab. Seit
2012 wird für Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt bereits gar keine
Vergütung mehr gezahlt.
Das EEG hat letztendlich den Photovoltaikboom in Deutschland seit dem Jahr 2004 aus-
gelöst. Andere Länder haben das deutsche Gesetz von der Idee her übernommen. Wiede-
rum andere Länder setzen auf andere Fördermodelle wie fest vorgeschriebene Quoten für
erneuerbare Energien. Im Vergleich zum deutschen EEG waren diese Modelle aber bislang
wenig erfolgreich.
60
EEG-Vergütung für PV < 10 kW
Haushaltsstrompreis
Heizölpreis + 8 % p.a.
Heizölpreis + 1 % p.a.
50
40
Netzparität
30
Ölparität
20
10
möglicher
EEG-Deckel
0
Abbildung 5.22 Entwicklung der EEG-Vergütung in Deutschland für kleine Photovoltaikanlagen
mit Leistungen unter 10 kW im Vergleich zum Haushaltsstrompreis und den Brennstoffkosten für
Ölheizungen von 2004 bis 2012 und Prognose ab 2013
Im Jahr 2012 wurde die so genannte Netzparität erreicht. Seitdem ist Photovoltaikstrom
preiswerter als der Bezug von Haushaltsstrom aus dem Netz (Abbildung 5.22) . Dies hat
fundamentale Auswirkungen auf den Photovoltaikmarkt. Während davor große Photo-
voltaikanlagen ausschließlich für die Netzeinspeisung geplant wurden und ohne erhöhte
Einspeisevergütung nicht wirtschaftlich waren, rechnen sie sich zunehmen durch Strom-
einsparungen beim Eigenverbrauch. In absehbarer Zeit wird auch die Ölparität erwartet.
Dann sinkt die Einspeisevergütung für Solarstrom unter die Brennstoffkosten für Heizöl.
Dann wird die Photovoltaik auch als Unterstützung von Ölheizungsanlagen attraktiv.
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