Environmental Engineering Reference
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5.5.1
Was kostet sie denn?
Eine sinnvolle Mindestgröße der Leistung für eine netzgekoppelte Photovoltaikanlage ist
1 Kilowatt peak (kW p ). Nach oben ist die Leistung offen und hängt nur von der zur
Verfügung stehenden Fläche und der Größe des Geldbeutels ab. Glücklicherweise sind die
Preise für Photovoltaikanlagen schon veraltet, bevor sie gedruckt sind. Das macht es aber
schwierig, in einem Buch aktuelle Preise anzugeben. Rund 30 000 Euro netto musste man
im Jahr 2005 für eine komplett installierte 5-kW p -Anlage ohne Batteriespeicher inves-
tieren. Im Jahr 2012 waren es gerade einmal noch 8 000 Euro. Dabei machen die Photo-
voltaikmodulpreise nur einen Teil des Anlagenpreises aus. Gut 60 Prozent der Inves-
titionskosten entfallen auf PV-Module, der Rest auf Wechselrichter, Montagematerial,
Montage und Planung. Batterien waren auch im Jahr 2013 noch extrem teuer und haben
die Investitionskosten nicht selten mehr als verdoppelt. Auch hier sind aber in den nächs-
ten Jahren noch deutliche Kostensenkungen zu erwarten.
Während bei Photovoltaikanlagen ein Großteil der Kosten bei der Errichtung anfällt, kom-
men die Erlöse dann durch die erzeugte Elektrizität. Die Vergütung erfolgt meist pro kWh.
Die Betriebskosten von Photovoltaikanlagen sind vergleichsweise niedrig. Für laufende
Kosten wie Versicherungen, eventuelle Pacht, Zählermiete und Rücklagen für Reparaturen
kann man rund 2 bis 5 Prozent der Investitionskosten pro Jahr veranschlagen. Die Photo-
voltaikmodule halten in der Regel 20 bis 30 Jahre. Der Wechselrichter macht aber meist
vorher schlapp. Reparaturen oder Ersatz sollten schon von Beginn an mit einkalkuliert
werden.
Ein weiterer Faktor, der sich entscheidend auf die Erzeugungskosten auswirkt, ist die Ren-
dite. Nur wenige Gutmenschen stecken ihr Kapital völlig selbstlos ist eine Photovoltaikan-
lage in der Hoffnung, über die Lebensdauer bestenfalls das investierte Kapital zurückzu-
bekommen. Zumindest mit einem Sparbuch sollte die Investition schon vergleichbar sein,
um für größere Personenkreise attraktiv zu werden. Selbst dafür benötigt man eine gewisse
Portion an Idealismus, denn das Risiko einer Photovoltaikanlage wird meist höher einge-
schätzt als das eines Sparbuchs. Andererseits ist heute das sichere Sparbuch auch nicht
mehr das ist, was es einmal war. Eine Bankenpleite kann auch hier einen Totalverlust be-
deuten.
Bei einer Photovoltaikanlage kann hingegen ein Blitzschlag oder ein Sturm die Anlage
komplett zerstören. Kommt keine Versicherung für den Schaden auf, ist die Investition
verloren. Auch kann der Ertrag niedriger als prognostiziert ausfallen. Dafür gibt es viele
Ursachen. Die PV-Anlage kann falsch geplant sein, ein Baum kann sich über die Jahre vor
die Sonne schieben, eine Vogelkolonie kann die Module regelmäßig als Toilette benutzen
oder durch große Vulkanausbrüche kann die Solarstrahlung niedriger sein als in den letzten
20 Jahren. Für all diese Risiken muss letztendlich der Betreiber der Photovoltaikanlage
aufkommen. Eine Rendite von bis zu 6 Prozent ist darum für eine nicht von Idealismus
geprägte Investition durchaus angemessen. Bei Eigenverbrauchsanlagen helfen Photo-
voltaikanlagen hingegen, die eigenen Stromkosten stabil zu halten. Je höher die Strom-
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