Environmental Engineering Reference
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sicheren Betrieb im Winter reichen in Deutschland bis 5 Reservetage d R , in Ländern mit
deutlich höherem Sonnenangebot genügen auch nur 2 bis 3. Ist damit zu rechnen, dass im
Winter zugeschneite Photovoltaikmodule längere Zeit gar keinen Strom liefern können,
sind noch mehr Reservetage nötig. Mit der Batteriespannung U Bat (z. B. 12 Volt) berechnet
sich die nötige Batteriekapazität:
2
E
d
Verbrauch,
M
R
C
=
U
31
Bat
Eine Photovoltaikanlage soll hier als Beispiel in einem Gartenhaus eine Energiesparlampe
mit 11 Watt täglich 3 Stunden auch im Winter betreiben. In einem Monat ergibt sich dann
ein monatlicher Elektrizitätsbedarf von E Verbrauch,M = 31 Tage · 11 W · 3 h/Tag = 1023 Wh.
Mit einem Sicherheitszuschlag von 50 % = 0,5 und einer Performance Ratio von 0,7 ergibt
sich bei einer Modulausrichtung nach Süden und einer Modulneigung von 60° für Berlin
eine nötige MPP-Leistung von
1
kW
(
+
0
1023
Wh
2
P
=
m
=
68
,
W
.
MPP
0
32
kWh
2
m
Bei 5 Reservetagen und einer Batteriespannung von 12 V beträgt die Batteriekapazität
2
1023
Wh
5
C
=
=
27
,
Ah
.
12
V
31
5.4.2
Geplant am Netz
Zunächst sollte geprüft werden, ob eine Solaranlage überhaupt errichtet werden kann.
Solaranlagen sind im Sinne des Baurechts bauliche Anlagen, auch wenn diese nachträglich
aufs Hausdach geschraubt werden. Ob und welche Genehmigung dafür erforderlich ist,
regelt das jeweilige Baurecht der Bundesländer. In den meisten Fällen ist eine Photovol-
taikanlage genehmigungsfrei, wenn sie nicht gerade auf der grünen Wiese entsteht. Komp-
liziert wird es, wenn die Photovoltaikanlage mit dem Denkmalschutzrecht kollidiert. Auf
oder in der Nähe denkmalgeschützter Bauwerke ist eine denkmalschutzrechtliche Erlaub-
nis erforderlich. Neben dem Baurecht lohnt sich ein Blick in die Bauordnung und den Be-
bauungsplan der Gemeinde. Hierin kann die Gemeinde Bedingungen für den Bau von
Photovoltaikanlagen festlegen.
Gibt es keine rechtlichen Hindernisse für den Bau einer Photovoltaikanlage, kann man
gleich mit der Planungsphase beginnen. Soll eine Anlage auf einem Hausdach errichtet
werden, ist zuerst zu überlegen, welche Teile des Daches vielleicht für eine solarthermi-
sche Anlage ( s. Kapitel 6 ) genutzt werden sollen. Da Photovoltaikanlagen empfindlich
gegenüber Verschattungen sind, empfiehlt es sich, den verschattungsfreien Teil des Daches
zur Solarstromerzeugung zu verwenden. Schornsteine, Antennen oder andere Dachaufbau-
ten sollten großzügig ausgespart werden.
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