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Abbildung 5.8 Auch in Deutschland haben photovoltaische Inselsysteme für viele Anwendungen
Vorteile gegenüber einem Netzanschluss
Der große Markt für solare Inselanlagen sind aber netzferne Gebiete. Rund zwei Milliarden
Menschen auf der Erde haben keinen Zugang zu Elektrizität. Selbst in Industrienationen
gibt es Orte, die weitab vom Netz sind und deren Verkabelung sehr teuer wäre. Zwar gibt
es Alternativen zur solaren Versorgung von Inselnetzen wie zum Beispiel Dieselgenerato-
ren. Bei einem geringen Elektrizitätsbedarf schneidet aber inzwischen oft ein Solarsystem
hinsichtlich Kosten und Versorgungssicherheit günstiger ab. Allerdings sind die Investi-
tionskosten bei photovoltaischen Inselsystemen relativ hoch. Dieselgeneratoren sind in der
Anschaffung günstiger. Über die gesamte Betriebsdauer sind sie wegen der hohen Kosten
für Dieselbrennstoffe aber meist teurer als die solare Alternative. Vor allem in Entwick-
lungsländern können spezielle Finanzierungsmodelle wie Mikrokredite helfen, die Hürde
der hohen Investitionskosten zu überwinden und damit die weitere Verbreitung der Photo-
voltaik vorantreiben.
Solare Inselsysteme sind verhältnismäßig simpel und lassen sich auch von Laien installie-
ren (Abbildung 5.9) . Eine Batterie sichert die Versorgung nachts oder bei Schlechtwetter-
perioden. Aus Kostengründen kommen meist Bleibatterien zum Einsatz. Prinzipiell lassen
sich auch 12-Volt-Autobatterien verwenden. Spezielle Solarbatterien haben eine deutlich
höhere Lebensdauer, sind aber auch teurer. Da eine Batterie durch Tiefentladung oder
Überladung sehr schnell zerstört werden kann, schützt sie ein Laderegler. Batterie, Ver-
braucher und Photovoltaikmodule werden direkt mit dem Laderegler verbunden. Dabei ist
darauf zu achten, den Plus- und Minuspol nicht zu vertauschen, da es sonst zu einem Kurz-
schluss kommen kann.
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