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In der Praxis möchte man dem Photovoltaikmodul die maximale Leistung entnehmen.
Diese entspricht dem größten Rechteck, das sich unter die Kennlinie schieben lässt. Die
rechte obere Kante des Rechtecks auf der Kennlinie heißt MPP. Das ist die Abkürzung für
„Maximum Power Point“. Die Spannung, die zum MPP gehört, heißt MPP-Spannung, kurz
U MPP . Auf Englisch heißt sie „MPP voltage“ und hat die Abkürzung V MPP . Bei dieser
Spannung gibt das Photovoltaikmodul die maximale Leistung ab. In der Praxis erreicht
man den Betrieb nahe des MPP, indem beispielsweise eine Batterie angeschlossen wird,
deren Spannung nahe der MPP-Spannung ist, oder indem ein Wechselrichter automatisch
die MPP-Spannung am Photovoltaikmodul einstellt.
Der Strom des Photovoltaikmoduls und damit die Leistung sinken mit der Anzahl der ein-
treffenden Photonen, also der Bestrahlungsstärke des Sonnenlichts. Halbiert sich die solare
Bestrahlungsstärke, geht auch die Leistung des Photovoltaikmoduls um die Hälfte zurück.
Bei hohen Temperaturen sinkt ebenfalls die Leistung eines Photovoltaikmoduls. Bei einem
Temperaturanstieg um 25 Grad Celsius sinkt bei kristallinen Solarzellen die Leistung um
rund 10 Prozent. Darum sollte beim Einbau von Photovoltaikmodulen darauf geachtet
werden, dass sie immer gut hinterlüftet sind und ein Luftzug die Module kühlt.
Um Photovoltaikmodule vergleichen zu können, hat man sich international auf Standard-
testbedingungen (STC) geeinigt. Die MPP-Leistung von Solarzellen und Modulen wird
dabei bei einer solaren Bestrahlungsstärke von 1000 Watt pro Quadratmeter und einer
Modultemperatur von 25 Grad Celsius bestimmt. Da in der Praxis die Bestrahlungsstärke
meist niedriger ist und Photovoltaikmodule sich im Sommer bis über 60 Grad Celsius er-
wärmen können, stellt die bei Standardtestbedingungen ermittelte MPP-Leistung einen
Maximalwert dar. Dieser wird nur in seltenen Fällen erreicht und noch seltener überschrit-
ten. Deshalb hat diese Leistung auch die Einheit „Watt Peak“, kurz W p .
Tabelle 5.2 Wichtige Kenngrößen für Photovoltaikmodule
Kenngröße
Formel-
zeichen
Einheit
Beschreibung
Leerlaufspannung
(open circuit voltage)
U L
( V OC )
Volt,
V
Spannung des PV-Moduls im Leerlauf ohne
angeschlossene Last
Kurzschlussstrom
(short circuit current)
I K
( I SC )
Ampere,
A
Strom des PV-Moduls im Kurzschluss bei
kurzgeschlossenem Modul
MPP-Spannung
(MPP voltage)
U MPP
( V MPP )
Volt,
V
Spannung, bei der das Photovoltaikmodul die
maximale Leistung abgibt
MPP-Strom
(MPP current)
I MPP
( I MPP )
Ampere,
A
zur MPP-Spannung zugehöriger Strom
MPP-Leistung
(MPP power)
P MPP
( P MPP )
Watt,
W
maximale Leistung, die ein PV-Modul abgeben
kann
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