Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Strom von Solarkraftwerken aus Südeuropa und Nordafrika
(vgl. auch Kapitel 7).
Trotz
aller Maßnahmen wird der Speicherbedarf bei einer rein regenerativen Elektrizitätsversor-
gung wegen der großen Schwankungen beim Angebot an Solar- und Windenergie stark
steigen. Für die Kurzzeitspeicherung eignen sich Batterien oder Pumpspeicherkraftwerke.
Für die Speicherung über längere Zeiträume ist Wasserstoff oder regenerativ erzeugtes
Methan ein interessanter Energieträger.
Fossile Kraftwerke und Kernkraftwerke sind für eine sichere und klimaverträgliche Elek-
trizitätsversorgung spätestens bis zum Jahr 2040 nicht mehr erforderlich und werden
bereits vorher hinderlich. Mit Ausnahme von Gaskraftwerken können sie nicht wie oft
behauptet eine Brückenfunktion übernehmen. Speziell Braunkohle- und Kernkraftwerke
sind schlecht regelbar und behindern den intelligenten Betrieb in Netzen mit hohen Ange-
botsschwankungen. Gaskraftwerke lassen sich hingegen wesentlich schneller regeln. Das
fossile, klimaschädliche Erdgas lässt sich schließlich schrittweise durch Biogas und rege-
nerativ erzeugten Wasserstoff oder Methan ersetzen.
4.4.3
Dämmung und regenerative Energien zur Wärmeversorgung
Anders als im Elektrizitätsbereich sind bei der Wärmeversorgung erhebliche Reduktionen
des Energiebedarfs zu erzielen. Die im Kapitel 3 beschriebenen Einsparoptionen im Ge-
bäudebereich ermöglichen eine Halbierung des Wärmebedarfs im Vergleich zum Jahr
1990 in den nächsten 30 Jahren
(Abbildung 4.15)
. Wichtig ist, dass die Politik dazu Mo-
dernisierungsmaßnahmen bei bestehenden Gebäuden stark forciert und im Neubaubereich
nur noch Nullenergie- oder Plusenergiegebäude errichtet werden.
8000
Fernwärme
Strom
Fossil
Wasserstoff
Geothermie
Wärmepumpen
Solarthermie
Biomasse
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Abbildung 4.15
Mögliche Entwicklung der Anteile regenerativer Energien am Primärenergie-
bedarf des Wärmesektors in Deutschland und bisherige Entwicklung bis zum Jahr 2012
