Environmental Engineering Reference
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von Kanada ist, sind die Kohlendioxidemissionen in Island erheblich niedriger. Dies liegt
daran, dass Island einen Großteil seines Energiebedarfs kohlendioxidfrei mit Wasserkraft
und Erdwärme deckt.
Viele Länder der Erde haben jedoch nur einen geringen Wohlstand und damit auch einen
niedrigen Energiebedarf. Erreicht der Pro-Kopf-Energiebedarf von China und Indien ein-
mal die gleichen Werte wie von Deutschland, erhöht sich dadurch allein der weltweite
Energiebedarf um mehr als das Doppelte. Bei den hohen Wachstumsraten dieser beiden
Länder scheint dies nur eine Frage der Zeit zu sein. Wenn wir in Deutschland bis dahin
unseren Energiebedarf halbieren und diese Länder unserem Beispiel folgen, ließe sich da-
durch die Steigerung des Energiebedarfs bereits deutlich verlangsamen.
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2010
Jahr
Abbildung 4.9 Entwicklung des Weltprimärenergiebedarfs und der Weltbevölkerung
Die kontinuierliche Zunahme der Weltbevölkerung sorgt neben dem wachsenden Pro-
Kopf-Energiebedarf der Entwicklungs- und Schwellenländer ebenfalls für einen kontinu-
ierlich steigenden Energiebedarf. Zwischen den Jahren 1960 und 2000 hat sich die Weltbe-
völkerung verdoppelt und der Energiebedarf sogar verdreifacht (Abbildung 4.9). Klettert
die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 weiter auf 10 Milliarden, bedeutet dies allein eine
Zunahme des Energiebedarfs um 50 Prozent, ohne dass dazu der Pro-Kopf-Energiebedarf
ansteigen müsste.
Diese Tatsachen zeigen deutlich, dass Energiesparmaßnahmen zwar enorm wichtig sind,
um das weltweite Ansteigen des Energiebedarfs wenigstens abzubremsen. Eine starke Re-
duzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen allein durch Energieeinsparmaßnahmen
ist für die nächsten 50 Jahre aber nicht zu erreichen. Neben dem Umsetzen aller erdenkli-
chen Energiesparmaßnahmen wird es daher vor allem auch darauf ankommen, den nicht
einsparbaren Energiebedarf kohlendioxidfrei zu decken. Auch dafür gibt es eine umfassen-
de Lösung: regenerative Energien.
 
 
 
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