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„Land in Sicht!“ An Bord verbreitet sich eine ge-
wisse Unruhe. Zuerst nur als schmaler Streifen am
Horizont, zeigt sich bald das Land mit Bergketten,
Wäldern und Ortschaften. Langsam werden die
Decks bevölkert, eine Art Entdeckergefühl macht
sich unter den Passagieren breit.
Auch wenn eine Stadt bekannt ist, der Eindruck
von See ist neu und interessant. Was erwartet
mich? Was gibt es zu sehen? Fragen, die auf Ant-
worten warten.
Der Landgang ist und bleibt der interessanteste
Teil der Reise - auch wenn die modernen Marke-
tingstrategen der Kreuzfahrtlinien immer mehr das
Schiff als das eigentliche Ziel verkaufen möchten.
Kaum hat das Schiff am Kai festgemacht, beginnt
ein hektisches Treiben. Busse und Taxis werden in
Position gebracht, warten in Reih und Glied auf
die Landausflügler. Händler bauen ihre Verkaufs-
stände auf, Lastwagen warten, um die Schiffsbe-
stände aufzufüllen. Spaziergänger schauen genau-
so neugierig zum Schiff hinauf wie die Passagiere
hinunter. Zur Begrüßung spielt eine Kapelle oder
es tanzt eine Folkloregruppe, um die Wartezeit zu
verkürzen.
Die Passagiere möchten so schnell wie möglich
von Bord, wieder einmal festen Boden spüren.
Aber immer wieder die Durchsage: „Das Schiff ist
von den Behörden noch nicht freigegeben!“ Ge-
duld ist angesagt.
Der Landgang stellt für die Kreuzfahrtleitung ei-
ne organisatorische Höchstleistung dar. Während
Zoll- und Grenzbeamte noch ihre Arbeit erledi-
gen, werden die Passagiere bei einigen Linien
nach gebuchten Ausflügen sortiert und zu den
vorgesehenen Treffpunkten gebeten. Bei anderen
Linien bekommen sie farbige Landgangsmarken
und werden nach Farben aufgerufen. Es entsteht
ein geordnetes Chaos. Nicht in jedem Hafen legt
das Schiff direkt am Kai an und kann sofort mit
den Landausflügen begonnen werden. Kreuz-
fahrtschiffe werden immer größer und passen
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