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FÜNF AUF EINEN STREICH:
DIE CINQUE TERRE
Vor etlichen Jahren noch ein Geheimtipp, scheint es sich mittlerweile bis in die letzten
Winkel der Welt herumgesprochen zu haben, dass auf diesem 9 km langen Küstenab-
schnitt zwischen La Spezia und Lèvanto ein Juwel verborgen liegt. Inzwischen strömen
tagtäglich Tausende Wanderer durch die Wälder und die Küste entlang. Und in der Tat
kann man es keinem verdenken, der versucht, möglichst viele Eindrücke von dieser
einzigartigen Kulturlandschaft zu erhaschen.
Ein Gebirgszug mit Höhen von rund
800 m schiebt sich meerwärts und fällt
in steilen Hängen zur Küste hin ab.
Höchst unwirtlich für die Bewohner der
»Fünf Flecken«, die seit rund 1000 Jah-
ren versuchen, hier ihr Auskommen zu
finden. In harter Arbeit ist es ihnen ge-
lungen, unzählige Terrassen für den
Wein-, Oliven- und Zitronenanbau in den
Hang zu hauen und mit mehr als 8 Mio
Kubikmeter Trockenmauern abzusichern.
Mörtel, Zement oder andere Verbin-
dungsmaterialien waren für die einfa-
chen Bauern unbezahlbar. So mussten
sie mit Sandstein und viel handwerk-
lichem Geschick auskommen. Die stän-
dige Erneuerung dieser Mauern und Ter-
rassen war die einzige Chance, in die-
sem Gelände ein einfaches Leben zu
führen. Heute wird diese Arbeit als zu
mühsam empfunden, wodurch immer
mehr Stützmauern und Terrassenfelder
zerfallen. Aufgrund der Einzigartigkeit
dieser Kulturlandschaft wurde die Regi-
on Cinque Terre 1997 von der UNESCO
als Weltkulturerbe gewürdigt.
Bereits 1985 wurde der Cinque Terre
Park ins Leben gerufen, zusammen mit
sieben weiteren regionalen Naturparks,
darunter der Aveto-Nationalpark nordöst-
lich von Chiavari, der Montemarcello-Ma-
gra-Naturpark östlich von La Spezia und
der Portofino-Nationalpark mit einer Mee-
resschutzzone (siehe: www.parks.it). Um
sicherzustellen, dass die Region Cinque
Terre in ihrer ursprünglichen Form erhal-
ten bleibt, wurde der Schutz des Parks
1999 erweitert und in einen National-
park umgewandelt. Nun mit strengeren
Auflagen, einem größeren Gebiet bis
Sestri Levante und einem Meeresschutz-
gebiet zum Schutz der in der Region vor-
kommenden Wale und Delfine. Eine ei-
gens gegründete Nationalparkverwaltung
kümmert sich mit Hilfe von Freiwilligen
und Mitteln aus den Eintrittsgebühren
des besonders beliebten Wanderweges
»Nummer 2« um die Wiederherstellung
der aufgelassenen Terrassen und den
Wiederaufbau bereits zerstörter Stein-
mauern. Die Region bekennt sich zu ei-
nem nachhaltigen Tourismus und zur För-
derung der biologischen Landwirtschaft.
Dies ist für jeden Wanderer sprichwört-
lich zu schmecken, der sich eine der ent-
lang dem Wanderweg angebotenen Zi-
tronen kauft, die samt Schale zum Ver-
zehr geeignet sind.
Das Besondere der Cinque Terre ist
die Vielfältigkeit. Eine abwechslungsrei-
che Landschaft zwischen Meer und Ber-
gen ermöglicht eine bunte Flora und Fau-
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