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Wichtige Museen
» […] und zweitens eignet sich diese
Stadt nicht als Museum, da sie selbst ein
Kunstwerk ist, und zwar das größte Meis-
terwerk, das unsere Gattung hervorge-
bracht hat. «
Tipp: Der Museumspass Il museum
pass beinhaltet für 12 fi die Museen
am Markusplatz. Der erweiterte Mu-
seumspass für 18 fi umfasst dazu
noch Museo del Settecento Venezia-
no, das Glasmuseum auf Murano, das
Stickereimuseum auf Burano und dazu
noch die Museen der Moderne und der
Orientalischen Kunst (beide im Palaz-
zo Ca'Pesaro).
Tipp: Eine wichtige Internetseite für
Musenfreunde, die für alle städtischen
Museen gilt: www.museicivicivenezia-
ni.it, mkt.musei@comune.venezia.it.
Joseph Borodsky:
Ufer der Verlorenen
Museo del Settecento
Veneziano in der Ca'Rezzonico
Einer der prächtigsten Paläste am Canal
Grande ist voll mit Meisterwerken der ve-
nezianischen Malerei von Tiepolo, Guar-
di, Longhi und Canaletto. Im X. Raum
(Brustolon-Saal) befindet sich das größ-
te noch erhaltene Meisterwerk der Glas-
manufakturen aus Murano: ein riesiger
Kronleuchter in Form eines Blumen-
straußes.
Das Museum gibt einen Einblick in
den unglaublichen Reichtum mancher
Venezianer im 18. Jahrhundert. Um zu
vermeiden, dass die enormen sozialen
Unterschiede Unruhen heraufbeschwö-
ren, sah sich die Stadt permanent ge-
zwungen, Gesetze zu verabschieden, die
es den wohlhabenden Bürgern verbieten
sollte, ihren Reichtum prasserisch zur
Schau zu stellen. Diese Luxusgesetze
regelten ausführlich, ob Ringe getragen,
wie aufwändig Feste veranstaltet werden
durften und sogar die heute noch übli-
che schwarze Farbe der Gondeln. Das
18. Jahrhundert war auch die Zeit der
Abenteuer. Eine Affäre zu haben war - in
einer Zeit, in der sogar Klöster Bälle or-
ganisierten - normal. Die Jagd nach Ver-
gnügen führte zur blühenden Prostitu-
tion. Pietro Aretino schreibt in seinen
»Kurtisanengesprächen«, dass in Vene-
dig die Prostituierten »zahlreicher sind
als die Ameisen, Fliegen und Mücken
von zwanzig Sommern«. Offiziell bekannt
sind die Zahlen aus dem 16. Jahrhun-
dert als es 11.000 Prostituierte gege-
ben hat, immerhin fast 16 % der damali-
gen weiblichen Bevölkerung. Das heißt,
jede sechste Frau in Venedig arbeitete
als Prostituierte. Ihre Berufsausübung
wurde von den Stadtoberen als Mittel im
Kampf gegen die angeblich grassieren-
de Homosexualität gesehen. Ein eigenes
Gesetz schrieb den Damen vor, mit blan-
kem Busen auf Kundenfang zu gehen.
Der verlockende Anblick sollte die homo-
sexuellen Männer auf andere Gedanken
bringen.
m Museo del Settecento Veneziano, Ca'Rez-
zonico, ✆ 041/2410100. Linie 1 Ca'Rez-
zonico. Di Ruhetag, Mi - Mo 10 - 18 Uhr,
Nov - März bis 17 Uhr, 6,50 fi.
Weitere wichtige Museen
m Museo Correr, Ala Napoleonica, Piazza
San Marco, ✆ 041/2405211, Linie 1, 52
oder 82. Nov - März täglich 9 - 17, April -
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