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PANORAMA-PERLEN, INSEL-OASEN
& HEILIGE BERGE
Zwischen dem Aosta-Tal im Westen bis Tarvisio im äußersten Osten Norditaliens haben
wir weitere Orte gefunden, die zu 100 % autofrei sind. Es sind abgelegene Bergdörfer
oder in den oberitalienischen Seen gelegene Inseln, die zu entdecken für uns eine
Bereicherung waren. Sie bieten sich zudem als relativ nahe Winterreiseziele an.
ALPINE PEARLS &
CHAMOIS IM AOSTA-TAL
Wie die Perlen an einer Kette reihen sie
sich auf, die »Alpine Pearls«. Von Italien
über Frankreich, von der Schweiz und
Deutschland bis Österreich ist eine Kette
alpiner Orte entstanden, die sich durch
eine zentrale Idee miteinander verbunden
fühlen: die Idee der sanften Mobilität
bzw. weit reichender Autofreiheit.
Bad Reichenhall, Interlaken, Arosa, Wer-
fenweng, Sauris, Feltre, Les Gets und an-
dere bilden das Netzwerk von momentan
21 Orten, die der Beschleunigungswelt
des Alltags eine »Enthastungswelt im Ur-
laub« (Werbeprospekt) entgegen setzen
wollen. Erreicht soll dies werden durch
eine genussvolle Bahnanreise, regional-
typische Spezialitäten auf dem Speise-
plan der lokalen Gastronomie und eine
»perfekt organisierte autolose Mobilität«
in der Region.
Wer in einen Alpine-Pearls-Ort reist,
kann sich aber momentan noch nicht auf
Autofreiheit verlassen. Auf dem Weg zur
Autofreiheit stehen manche der Orte
erst an der Startlinie, andere liegen gut
im Rennen und der eine oder andere
wird bald die Ziellinie überqueren.
Längst am Ziel angekommen ist der au-
tofreie Vorzeigeort Chamois, mit seinen
nur 93 Einwohnern die kleinste Perle der
Kette. Seinen Wettbewerbsvorteil längst
erkannt, präsentiert sich Chamois der
Öffentlichkeit ganz stolz als »Dorf ohne
Autos« und als der »einzige Ort Italiens,
der nicht mit dem Auto erreicht werden
kann«. Für den Besucher ist aber nicht
ganz auszuschließen, dass er Maschi-
nenlärm zu hören bekommt, denn Pis-
tengeräte und Arbeitsfahrzeuge werden
auch in Chamois (noch) traditionell mit
Benzinmotoren betrieben.
Einzigartig ist auch die Lage des Or-
tes: Ein kleiner, sonnseitiger Bergrücken
auf 1800 m Seehöhe bietet einen be-
scheidenen Platz für die Ansammlung al-
ter Bauernhäuser, die sich auf immerhin
acht verstreut liegende Ortsteile vertei-
len. Waren es für die einstigen Bewoh-
ner schwierigste Lebensbedingungen, so
bringt diese hohe Lage für den heutigen
Touristen die Vorteile einer relativen
Schneesicherheit und eines atemberau-
benden Panoramas. Nicht nur weil das
Dorf von hohen Felswänden und 4000er
Gipfel umrahmt ist, sondern weil sich
nur wenige Kilometer nördlich der Berg
aller Berge in den Himmel schraubt: der
4478 m hohe Monte Cervino oder bes-
ser bekannt unter dem Namen Matter-
horn.
Chamois liegt im nördlichen Teil des
autonomen Val d'Aosta, einer franzö-
sisch geprägten Region im alpenländi-
schen Teil Italiens. Vom Norden her ist
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