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Wer auf die andere Uferseite des Ca-
nal Grande wechseln will, muss entwe-
der eine der vier weit auseinander lie-
genden Brücken anpeilen oder eine Sta-
tion des öffentlichen Gondeldienstes
(Traghetto), der alle paar Minuten auf die
andere Uferseite des Canal übersetzt.
Zu den vorgelagerten Inseln San Mi-
chele, Murano, Burano, Torcello und dem
Lido gibt es regelmäßige Bootsverbin-
dungen der Vaporettos, Ausflüge.
nezianischer Stadtteile. Mit dem Bau der
Parkgaragen am Ende des Damms und
dem dahinter liegenden Industrie- und
Hafengelände können Autos bereits weit
in die Stadt eindringen. Eine besorgnis-
erregende Entwicklung, die den öster-
reichischen Stararchitekten und Vorden-
ker für menschengerechten Städtebau,
Bernard Rudofsky (1905 - 1988), be-
reits 1969 zu folgender zynischen Be-
merkung veranlasste:
» Das venezianische Labyrinth verschie-
dener Wege zu Lande und zu Wasser ist
ein einziger Fluch für den Autofahrer, der
sich nach jenem Tag sehnt, an dem er mit
seinem Wagen bis auf den Markusplatz
fahren kann, diesen herrlichsten Park-
platz der Welt, der gleichwohl seit Jahr
und Tag brachliegt. « Bernard Rudofsky:
Straßen für Menschen
Venedig und Autos
»Dass in Venedig keine Autos fahren, ist
doch klar«, wird so mancher Zeitgenosse
behaupten, »schließlich ist überall Was-
ser«. Dass Wasser kein Hindernis für Au-
tos ist, zeigt die Entwicklung einiger ve-
Auto-Ersatz: Alles geht vom Boot aus
Rudofsky, der die Vorzüge autofreier Ge-
biete in den 1930er Jahren auf Capri
studieren konnte, hat viele negative Ent-
wicklungen des Autowahns vorhergese-
hen. Schockiert würde er heute vor der
kleinen Holzbrücke bei der Stazione Ma-
rittima an Venedigs Uferpromenade Zát-
tere stehen bleiben, an deren anderem
Ende sich mitten in Venedigs Stadtge-
biet ein Parkplatz mit Autos befindet.
Trotz der Autofreiheit der Stadt darf
nicht vergessen werden, dass hunderte
Boote vor allem auf dem Canal Grande
verkehren. Unzählige private Boote, Ta-
xis und die Vaporettos sorgen mit ihren
zum Teil veralteten Motoren entlang dem
Canal Grande für eine stete Lärmkulisse
und auch Geruchsbelästigung. Für die
Häuser, die direkt an einem der Kanäle
liegen, wird der Warentransport mit Boo-
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