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nicht nur zum Trinken, sondern speiste
auch die hauseigenen, riesigen Ther-
menanlagen des Kaisers. Im Norden,
den am besten gesicherten Räumen, la-
gen die Privatgemächer des Kaisers. Im
Osten die Aula für die Repräsentation.
Im Westen wurden die Räume der Die-
nerschaft, die Küche und das Lager an-
gelegt. Um des Kaisers Faible für eine
schöne Aussicht gerecht zu werden, wur-
de ein rund 90 m langer Panoramabal-
kon errichtet. Gesichert ist die damalige
Existenz eines hohen Leuchtturms un-
weit des heutigen Kassenhäuschens.
Dieser hatte hauptsächlich die Funktion
eines Kommunikationsmittels mit dem
Festland.
Ausgrabungsfunde können im Archäo-
logischen Museum in Neapel besichtigt
werden. Da es üblich war, römische Rui-
nen als Steinbruch für den Bau neuer
Häuser zu benutzen, finden sich zahlrei-
che Elemente der Villa Jovis in Privat-
häusern und öffentlichen Gebäuden wie-
der, wie Teile des Marmorfußbodens um
den Hauptaltar der Kirche Santo Stefano
in Capri.
m Villa Jovis, Viale Amedeo Maiuri, ✆ 081/
8374549, ab 9 Uhr bis Sonnenuntergang,
2 fi.
men überzugehen scheinen. Für jene Ur-
lauber, die Erholung und Entspannung
suchen, ist Anacapri wahrscheinlich der
ideale Ort.
Bis 1877 war Anacapri fast isoliert,
nur durch den steilen Treppenweg, die
Scala Fenicia, und den Passatiello-Verbin-
dungsweg mit der Außenwelt verbunden.
Einen Hafen anzulegen war wegen Platz-
mangels unmöglich. So fanden sich die
Bewohner Anacapris mit ihrem Schicksal
ab und entwickelten eine eigene Le-
bensweise, noch langsamer und be-
schaulicher als die der Capresen.
Anacapri Zentrum
Bei der Piazza Vittoria, wo sich der Bus
von Capri (ca. 200 m vor der Endhalte-
stelle) entleert, beginnt die reizende
Fußgängerzone Via G. Orlandi, die auch
zu den beiden Kirchen Santa Sofia und
San Michele führt. Nach 200 m bevöl-
kern weniger und weniger Tagestouristen
die Straße und die angenehme Stille von
Anacapri beginnt sich zu entfalten. Nach
10 Minuten erreichen Sie die Chiesa di
Santa Sofia. Der Bau dieser Kirche be-
gann im Mittelalter, wurde aber zwischen
1698 und 1878 zur heutigen Form er-
weitert. Die kleine Piazza A. Diaz vor der
Kirche ist Treffpunkt für Einheimische
genauso wie für Touristen.
Wer von der Bushaltestelle durch die
Via G. Orlandi und dort nach circa 300 m
rechts in die Via S. Nicola abbiegt,
kommt nach 10 Gehminuten zur Chiesa
di San Michele. Der besondere Schatz
dieser 1719 erbauten Barockkirche ist
der riesige, 1761 gestaltete Majolika-
fußboden, der die Vertreibung aus dem
Paradies darstellt. Majolika ist eine Form
aufwendiger, farbenprächtiger Keramik.
Anacapri, das ruhige
Gegenstück
Anacapri (Ana-Capri = Oberstadt) ist eine
völlig andere Welt als das feine, mondä-
ne Capri. Hier regieren Ruhe und Be-
schaulichkeit. Der Ort verfügt zwar über
einen kompakten, fast städtischen Kern,
der landwirtschaftliche Charakter der
Umgebung ist aber spürbar. Land ist rar,
weshalb die Gärten vor Bäumen und Blu-
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