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dem Weg, der auch zu den Augustusgär-
ten führt (
mischen Statuen, die 1964 am Grund
der Blauen Grotte gefunden wurden.
m Certosa di San Giacomo, Viale Certosa
40, Capri, ✆ 081/8376218, www.capri-
certosa.com, Di - Sa 9 - 14, So - 13 Uhr,
Eintritt frei.
Spazierweg 3), fällt der ge-
waltige Bau des Kartäuserklosters, das
Graf Giacomo Arcuci aus Capri zwischen
1371 und 1374 erbauen ließ, unweiger-
lich auf. Der Festungscharakter der
Kartause kommt nicht von ungefähr,
musste man sich doch stets gegen Pira-
tenangriffe wehren. Von den erobernden
Franzosen wurde schließlich 1816 das
kirchliche Vermögen konfisziert und das
Kloster verfiel. Vorübergehend war es
auch ein Militärspital. Der Reiseschrift-
steller Ferdinand Gregorovius, der Mitte
des 19. Jahrhunderts den Golf von Nea-
pel bereiste, beschrieb Capri als Asyl für
verstümmelte und altersschwache Sol-
daten. Für besonders vorteilhaft hielt er
die Verkehrsfreiheit der Insel, da die
meisten Soldaten blind und sie so nicht
der Gefahr ausgesetzt seien, von Last-
tieren oder Wagen angefahren zu wer-
den. Besonders bedrückend sei, wie das
Kloster umgebaut wurde: »Das Mädchen
in Capri ist das eigentliche Lasttier der
Insel«, schrieb Gregorovius. Schiffsla-
dungen voll Tuffstein wurden von 14- bis
20-jährigen Mädchen auf dem Kopf von
Marina Grande über den steilen Weg
zum Kloster getragen.
Sehenswert sind die Kirche mit schö-
nem Kreuzgewölbe und gotischem Por-
tal aus dem 14. Jahrhundert sowie der
Kreuzgang mit antiken Säulen und Kapi-
tellen. Der nahezu fußballfeldgroße, süd-
lich gelegene Kreuzgang stammt aus der
Renaissance (1563). Ein Teil des Klos-
ters ist zudem heute ein m Museum mit
Bildern des deutschen Symbolisten Wil-
helm Diefenbach, der von 1900 bis
1913 auf Capri arbeitete und auch hier
starb. Ein weiterer Raum enthält die rö-
Die Villa Jovis des Kaisers
Tiberius
Spazierweg Capri - Villa Jovis
Nicht weniger als 12 Villen sollen für den
römischen Kaiser Tiberius auf Capri er-
baut worden sein. Der prächtigste Palast
war die Villa Jovis, benannt nach dem rö-
mischen Wort für Jupiter. Beeindruckend
auch die Lage: An der östlichen Vorder-
seite fällt die Felswand rund 300 m
senkrecht ins Meer ab. Unliebsame Zeit-
genossen und ausgediente Gespielinnen
soll Tiberius von dort per Salto di Tiberio
hinabstürzen haben lassen. Die römi-
schen Geschichtsschreiber Sueton und
Tacitus berichten ausführlich von den se-
xuellen Ausschweifungen des Kaisers
auf Capri und den brutalen Hinrichtungs-
orgien, die Tiberius befahl und die selbst
vor der eigenen Verwandtschaft nicht
Halt machten. In »Leben der Caesaren«
berichtet Sueton unter anderem:
»Auf Capri wird noch heute [so um
100 n.Chr., Anm.] die Richtstätte ge-
zeigt, wo er [Tiberius] die Verurteilten
nach langen ausgesuchten Martern in
seiner Anwesenheit ins Meer stürzen
ließ; unten fing sie eine Schar Matrosen
auf, die mit Stangen und mit Rudern auf
sie einschlugen, bis keiner mehr ein Le-
benszeichen von sich gab.«
Da Wasser auf der Insel auch damals
knapp war, besteht der zentrale Kern der
Villa aus vier gigantischen Zisternen.
Das gesammelte Regenwasser diente
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