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Jahreszeit zu entfliehen. Vor den engli-
schen Künstlern waren es russische In-
tellektuelle, die Capri bevölkerten. Nach
dem Scheitern der Revolution von 1905
mussten viele Bolschewiken und Künst-
ler ins Exil und wählten dafür den Golf
von Neapel, wo sich eine eigene russi-
sche Enklave bildete. Als sich der russi-
sche Schriftsteller Maxim Gorkij 1906
bis 1913 auf Capri niederließ, scharte
er die gescheiterten Revolutionäre um
sich, die es sich nicht nehmen ließen,
auf Gorkijs Kosten dort zu leben. Einer
von ihnen war Vladimir Lenin (1908 und
1910). Und ausgerechnet Lenin ist bis
heute der Einzige, dem in Capri (als ein-
zigem Ort in der ganzen EU) ein Denkmal
gestiftet wurde - Auftraggeber war übri-
gens zum 100. Geburtstag Lenins 1970
die Sowjetische Botschaft. Zu besichti-
gen ist es in den Gärten des Augustus
nahe der Piazzetta.
Es waren zwei Schriftsteller, die
Capris Ruhm um die Welt trugen und de-
ren Werke bis heute Tausende Touristen
auf die Insel locken. Zum einen der
schwedische Arzt und Schriftsteller Axel
Munthe, der 1929 seine Beziehung zur
Insel im Bestseller »Das Buch von San
Michele« beschrieb. Seine Villa San Mi-
chele in Anacapri ist Anziehungspunkt
unzähliger Tagestouristen. Zum anderen
August Kopisch, der 1826 die Entde-
ckung der Blauen Grotte beschrieb. Sei-
ne Schilderungen des magischen Blaus
führen bis heute zu einem Ansturm auf
die kleine Grotte.
Alle wollen rein: Die Blaue Grotte gab einst den Anstoß für Capris Anziehungskraft
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