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Ê Fosse arDeatine **
Der archäologische Park
an der Via Appia
Jahrelang diente das Gebiet zwischen
der Via Appia und dem Caffarellatal als
Müllabladeplatz und Spekulationsobjekt.
Genauso lange währt der Kampf verschie-
dener Umweltschutzgruppen gegen den
Missbrauch des Gebiets. Nach mittlerweile
mehr als 14 Jahren, so lange gibt es schon
ein Gesetz über die Gründung des Parks,
sind erste zaghafte Maßnahmen in Kraft ge-
setzt worden, die das insgesamt 3500 Hek-
tar große Gelände dauerhaft schützen sol-
len. An Sonn- und Feiertagen ist der Auto-
verkehr eingeschränkt. Umweltschutzgrup-
pen organisieren an den Wochenenden
Fahrradtouren entlang der Via Appia.
µ Vor der Hausnummer 58 ist der Verleih
von Zweirädern 9.30-17 Uhr geöffnet.
Eine Fahrradtour über die Appia, auch
wenn die Straße manchmal in altersbe-
dingt schlechtem Zustand ist, kann nur
wärmstens empfohlen werden. Informa-
tion unter Tel. 06 5126314.
µ Park-Infos erhalten Sie auf der Website
www.parcoappiaantica.it.
Die Fosse Ardeatine sind die wich-
tigste Gedenkstätte für die Opfer
des italienischen Widerstands im
2. Weltkrieg.
Nachdem eine Gruppe italienischer
kommunistischer Partisanen in der
Via Rasella ein Bombenattentat auf
einen Lastwagen der SS verübt hatte,
bei dem 32 Soldaten ums Leben ka-
men, wurden von den Deutschen hier
am 24. März 1944 335 Italiener zur
Vergeltung des Anschlags kaltblütig
umgebracht. Dem Leiter der Aktion,
Kappler, gelang es im August 1977,
aus einem italienischen Militärkran-
kenhaus zu entkommen. Schlagzei-
len machte 1995 die Entdeckung des
zweiten Mannes des Verbrechens,
Erich Priebke , in Argentinien. Erst
nach einem Revisionsverfahren wur-
de er zu 15 Jahren Haft verurteilt, die
Strafe aus gesundheitlichen Gründen
jedoch in Hausarrest umgewandelt.
Die Gedenkstätte ist von bombasti-
schen Ausmaßen, gespenstisch und
erdrückend suggestiv. Das gerade
geborene demokratische Italien be-
nutzte das Mahnmal zur Eigenwer-
bung und auch zur Verdrängung der
eigenen faschistischen Vergangen-
heit. Hier werden Menschen zu Hel-
den gemacht, die keine waren und
keine sein wollten. Der etlichen jüdi-
schen Opfer unter den in den Fosse
Ardeatine Hingerichteten wird durch
einen einsamen Davidsstern und he-
bräische Inschriften gedacht.
µ Geöffnet: Mo.-Fr. 8.15-15.15 Uhr, Sa./
So. bis 16.45 Uhr, kostenloser Eintritt
µ Mit der Metrolinie B fährt man bis Circo
Massimo, geht dann am FAO-Gebäude
vorbei und stößt nach etwa 50 Metern
auf die Piazza di Porta Capena. Hier geht
rechts die Via delle Terme ab.
µ Eine andere, nicht uninteressante Mög-
lichkeit ist die Annäherung an die Appia
über das Tal der Caffarella (Metrolinie A
bis Colli Albani). Durch eine der Seiten-
straßen in Richtung Via Latina gelangt
man in das riesige Caffarellatal. Von hier
aus bis zur Via Appia muss man mit gut
zwei Stunden rechnen. Dieser Weg ist nur
Leuten zu empfehlen, die gut zu Fuß sind.
µ Wer den Weg auf der Via Appia lieber mit
dem Bus zurücklegen möchte, nimmt
den Bus 218 (ab Hauptbahnhof), der bis
zu den Fosse Ardeatine fährt.
Das kleine Museum auf dem Gelände
ist wegen Personalmangels nur mor-
gens mit Sicherheit zugänglich.
µ Bus 218 ab Hauptbahnhof bis zu den
Fosse Ardeatine
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