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Grabstätten entlang der Appia Antica
künden noch heute von der einstigen
Begräbnisstätte.
Noch etwas zu der Reisegeschwin-
digkeit auf römischen Straßen: Der
speziell für Cäsar angefertigte, gefe-
derte Wagen konnte pro Tag 150 Ki-
lometer zurücklegen; zudem konnte
der Staatschef seine Korrespondenz
auf der Fahrt erledigen.
Ein makabres Detail zur Appia:
Crassus ließ nach dem Sieg über
Spartakus die bei den Kämpfen ge-
fangenen aufständischen Sklaven
an der Via Appia kreuzigen. In römi-
scher Genauigkeit ließ er auf der über
200 Kilometer langen Strecke bis Ca-
pua alle 200 Meter ein Kreuz errich-
ten als Mahnung an alle, die Ähnli-
ches im Schilde führen sollten - ein
Symbol für die Sachlichkeit und Här-
te der Römer.
Von Genauigkeit der Planung spre-
chen auch die baulichen Details der
Straße: Sie war 4,15 m breit und da-
mit auch für Gegenverkehr geeignet,
begrenzt von 1,50 m breiten Bürger-
steigen, die man sich als mit Steinen
eingefasste Trampelpfade vorstellen
muss. In regelmäßigen Abständen
von etwa 14 km befanden sich Post-
stationen zum Pferdewechseln, Über-
nachten oder Essen. Alles mutet wie
eine antike Autobahn an und steht
für ein Rom, das gerade im Begriff
war, die Weltherrschaft zu erobern.
Während der ständig wachsenden
Bedrohung des Imperiums durch die
Germanen in nachchristlicher Zeit
wollten die Römer den Feinden auf
keinen Fall Versorgungs- und Unter-
schlupfmöglichkeiten vor den Toren
Roms bieten. Deshalb ließen sie die
Straße veröden.
Die ursprüngliche Via Appia hat-
te ihren Ausgangspunkt an der Por-
ta Capena, die in republikanischer
Zeit ein Stadttor Roms bildete. Heute
kennzeichnet die Piazza di Porta Ca-
pena [H9] inmitten der Stadt die Stel-
le, an der das Tor einmal gestanden
hat. Um das richtige „Appia-Feeling“
zu bekommen, sollte man seinen
Rundgang gleich hier beginnen. Für
einen Spaziergang zur Appia Antica
mit ihren Gräbern, urchristlichen Ka-
takomben und der Gedenkstätte für
die 335 von den Deutschen erschos-
senen Italiener sollte man einen gan-
zen Tag veranschlagen.
Die Via Appia ist eine der ältesten
Straßen der Welt
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