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Die Appia war die erste Straße
Roms, die nicht nach ihrer Funktion
oder ihrem Ziel benannt wurde wie
z. B. die Salaria, die Salzstraße, oder
die Tiburtina, die ihren Namen von
ihrem Zielort Tivoli erhielt. Vielmehr
wurde sie nach ihrem Gründer, Ap-
pio Cieco, benannt. Unter der Leitung
des Abkömmlings der bedeutenden
römischen Sippe Claudia wurde die
Straße 312 v. Chr. fertiggestellt. Zu-
erst führte sie nur in das 217 km ent-
fernte Capua (heute: Santa Maria Ca-
pua Vetere, in der Nähe von Neapel).
Damals konnte die Strecke in der sei-
nerzeit unglaublich kurzen Zeitspan-
ne von fünf bis sechs Reisetagen be-
zwungen werden.
Schon 190 v. Chr. führte die Via Ap-
pia bis Brindisi in Süditalien, dem Tor
des Orients. Damit war für den rö-
mischen Imperialismus der Weg frei
für die Raubzüge in den Nahen Os-
ten und Nordafrika. Der in der Nähe
von Rom liegende Hafen von Ostia
wurde erst später in Betrieb genom-
men. Die Beute musste also über die
584 km lange Straße nach Rom ge-
schafft werden.
An der Appia wurden in altrömi-
scher Zeit die Angehörigen der be-
deutenden Familien begraben. Ein al-
tes Gesetz schrieb den Römern vor,
ihre Toten vor den Toren der Stadt
zu beerdigen. Trauerzüge geleiteten
die Verstorbenen zu ihren Grabstät-
ten. Die Totenmaske wurde während
des Trauerzuges von Leuten getra-
gen, die an Größe und Aussehen dem
Verstorbenen ähnlich waren. Diese
kleideten sich dann auch in entspre-
chende Gewänder: War der Verstor-
bene ein Konsul oder Prätor, so tru-
gen sie eine Toga mit Purpursaum,
war er etwa Zensor, so bekleide-
ten sie sich mit einem Gewand aus
Purpurstoff. Die Überreste der alten
Internationale Leckereien
Wer von den vielen Museumsbesu-
chen erschöpft ist, kann über die
nahe gelegene Via Cola di Rienzo
flanieren. Auf der belebten Einkaufs-
straße befindet sich das spezialitä-
tengeschäft castroni, das internati-
onale Leckereien verkauft. Im Inne-
ren des Geschäfts verbirgt sich auch
eine kleine Bar, die gute Snacks und
einen hervorragenden Kaffee anbie-
tet (s. S. 16).
Sehenswert sind auch die Grab-
beigaben, die im Raum II ausgestellt
sind. Wie die Ägypter hatten auch die
Etrusker die Gewohnheit, ihren Toten
Alltagsgegenstände ins Grab zu le-
gen, damit sie auf ihrer Reise ins To-
tenreich auch gut ausgestattet sind.
entDeckunGen
ausserhalb Des
ZentruMs
É Via aPPia ***
Die mehr als 2000 Jahre alte Straße
beginnt praktisch schon im römischen
Stadtzentrum und führt mitten in die
unberührte römische Campagna. Ei-
ner der schönsten Flecken in Rom!
Heute dient die Appia den Römern
als ideale Picknickstätte für die Groß-
familie. Auf Katakomben und neben
Grabdenkmälern aus republikani-
scher Zeit braten die Familienväter
eine grigliata, während die Frauen
sich um das mitgebrachte Gemüse
kümmern und Teller verteilen.
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