Travel Reference
In-Depth Information
an denen die Museen nicht zugänglich
sind. Am besten man informiert sich vor
einem Besuch auf der Website des Vati-
kan (www.vatican.va). Hier gibt es einen
Jahreskalender, der genau anzeigt, wann
geöffnet ist.
µ Eintritt: 16 €, Audioguide: 5,50 €, abso-
lutes Fotoverbot, fotografiert wird aber
leider trotzdem.
µ Metrolinie A bis Ottaviano
Raffael
Der Renaissancekünstler stammt
aus dem nördlich von Rom gelege-
nen Städtchen Urbino, wo er 1483
geboren wurde. Den ersten Malunter-
richt erhielt er von seinem Vater, der
selbst ein bekannter Künstler war. Mit
19 Jahren ließ sich Raffael in Florenz
nieder, wo er sich in langjährige Stu-
dien über Probleme der Anatomie,
der Perspektive und der Komposition
vertiefte. Mit 24 Jahren schuf er sein
bis dahin bekanntestes Altarwerk,
die Grablegung Christi, das bis heu-
te in der Galleria Borghese zu sehen
ist. Auf dem Höhepunkt seines Schaf-
fens wurde er 1508 vom päpstlichen
Hof beauftragt, vier große Repräsen-
tationsräume auszumalen. Eine über-
menschliche Arbeit, die seinen schon
immer schwächlichen Körper dauer-
haft schädigen sollte. 1514 übertrug
ihm der Papst auch die Bauleitung
des Petersdoms.
Diese zusätzliche Anforderung
überlebte er nicht. Am 6. April, sei-
nem Geburtstag, starb Raffael im Al-
ter von nur 37 Jahren. Begraben ist
der große Künstler im Pantheon.
Museum Pio-clementino ***
Zunächst gelangen die Besucher
in das Gabinetto dell'Apoxyomenos,
das nach der dort aufgestellten Ko-
pie einer griechischen Skulptur aus
dem 4. Jahrhundert v. Chr. benannt
ist. Sie zeigt einen Athleten, der
nach dem Sieg in einem Wettkampf
Schweiß und Staub von seinem Kör-
per schabt.
In dem Museum ist die berühmtes-
te Skulpturengruppe der Welt ausge-
stellt: der Laokoon, eine verschlun-
gene Figurengruppe, die im 1. Jahr-
hundert v. Chr. auf der griechischen
Insel Rhodos geschaffen wurde. Jahr-
hundertelang galt sie als verschollen,
bis sie 1506 in der Nähe des Kolos-
seums in einem Weinberg entdeckt
wurde. Sie wirkte prägend auf viele
Künstler der Renaissance.
Laokoon war der trojanische Pries-
ter des Apoll. Angeblich warnte er sei-
ne Mitbürger davor, das bei der vor-
getäuschten Abfahrt von den Grie-
chen zurückgelassene hölzerne Pferd
in die Stadt hineinzuziehen. Bald dar-
auf wurde Laokoon mit seinen beiden
Söhnen von zwei Schlangen erwürgt
und eben diese Szene wird von der
Skulpturengruppe mit ungeheurer Ex-
pressivität dargestellt. Wie die meis-
ten Leser wissen werden, versteck-
ten sich in dem Bauch des Pferdes
die Griechen, womit das Ende Trojas
besiegelt war.
stanzen des raffael ***
Papst Julius II. beauftragte 1508
den jungen Raffael, die Repräsen-
tationsräume über dem Apartamen-
to Borgia neu auszumalen. Stanza
bedeutet übrigens auf Deutsch Zim-
mer. Vier Räume hat Raffael ausge-
malt. Die Fresken in der Stanza della
Segnatura gelten allgemein als Höhe-
punkt der Renaissancemalerei. Phi-
losophische und theologische The-
men verbinden sich in diesen Gemäl-
den zu allegorischen Kompositionen.
Wer all dies wirklich verstehen will,
sollte sich einen speziellen Führer
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