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Ç PetersDoM (basilica
Di san Pietro) ***
[c5]
Der Vatikan unterhält einen selten
benutzten Personen- und Güterbahn-
hof mit zehn Beamten. Außerdem ge-
hören zum Staatswesen einige Dienst-
leistungsbetriebe wie die Müllabfuhr,
eine Apotheke und ein Supermarkt.
Die Fahrzeuge der Bewohner des
Kirchenstaats tragen die Initialen
SCV (Stato della Città del Vaticano);
viele Römer übersetzen die Buchsta-
ben auch mit „se cristo vedisse“ (zu
Deutsch: „wenn Christus das sehen
würde“) und meinen damit die Ver-
wicklung des Vatikan in Finanzskan-
dale und Geschäfte mit der Mafia.
Radio Vatikan sendet in alle Welt
und sorgt als Zuschussbetrieb (es gibt
keine Werbeeinnahmen) für ein Loch
in der Vatikankasse - genauso wie die
Tageszeitung L'Osservatore Romano,
deren Auflage bei knapp 8000 Stück
liegt, samt den Wochenausgaben in
Englisch, Französisch, Spanisch, Por-
tugiesisch, Polnisch und Deutsch.
An Einnahmen fließen in die Kir-
chenkasse vor allem die Spenden der
Gläubigen aus aller Welt. Am Namens-
tag des Petrus wird in allen katholi-
schen Kirchen der Peterspfennig ein-
gesammelt und an den Vatikan über-
wiesen.
µ www.vatican.va/faq/index_ge.htm
µ www.oecumene.radiovaticana.org
Egal ob katholisch oder nicht: Wer
den Petersdom gesehen hat, muss
einfach beeindruckt sein von dem ge-
waltigen Innenraum, den im 16. Jahr-
hundert die bedeutendsten Künstler
der damals bekannten Welt schufen.
Der Legende nach soll dort, wo sich
heute die mächtige Kuppel des Pe-
tersdoms erhebt, der Heilige Apostel
Petrus gekreuzigt worden sein. Die zu
seinem Andenken errichtete Basilika,
angeblich befindet sich sein Grab un-
mittelbar unter dem Hochaltar, wur-
de von Kaiser Konstantin, dem ersten
christlichen Kaiser Roms, in Auftrag
gegeben und 328 von Papst Sylves-
ter geweiht.
Obwohl die Päpste bis 1377 im La-
teranpalast am anderen Ende der
Stadt residierten, blieb der Vatikan
historisch und moralisch die Wiege
des Papsttums. Der heutige Peters-
dom, übrigens die größte Kirche der
Welt, wurde in 120 Jahren (1508-
1628) auf den Ruinen der ehemali-
gen Konstantinsbasilika erbaut. Ins-
gesamt beteiligten sich vier Künst-
ler an dem Bau: Bramante, Raffael,
Michelangelo und Bernini. Papst Ni-
kolaus V. regte den Neubau an. Die
Bauten des alten Rom wurden für
den Neubau gnadenlos geplündert:
Allein aus dem Kolosseum ließ der
Papst 2500 Wagenladungen mit
Steinen herankarren. In einer be-
sonders schwierigen Bauphase wur-
de Michelangelo hinzugezogen, der
dann die Kuppel gestaltete, also den
Teil des Petersdoms, der als Wahrzei-
chen der Kirche weithin sichtbar ist.
Inspirieren ließ sich der Künstler von
der Kuppelkonstruktion des antiken
Pantheon × auf der anderen Seite
des Tiber.
Pilgerausweis vorzeigen kann, zahlt
reduzierte Eintrittspreise.
µ Noch ein tipp: Wer den Weg zu den
Vatikanischen Museen nicht zu Fuß
zurücklegen möchte, kann auch den
Bus benutzen, der alle 30 Minuten
vor dem Informationsbüro abfährt
(Fahrpeis: 1 €).
µ Metro A bis Ottaviano
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