Travel Reference
In-Depth Information
iM ZentruM Des alten roM
Auf dem Palatinhügel entstand vor
mehr als 2700 Jahren ein Staatswe-
sen, das fast die ganze damals be-
kannte Welt für mehrere Jahrhun-
derte beherrschen sollte. Seine Über-
reste ziehen noch heute Jahr für Jahr
Millionen von Touristen an. Von der
sogenannten Romulus-Hütte bis zum
Kolosseum oder den Kaiserforen sind
es nur wenige Minuten zu Fuß. Rund
um diese Keimzelle des Römischen
Reichs breitete sich seit dem Mittelal-
ter das Rom der Päpste aus, mit sei-
nen barocken Gebäuden, Brunnen
und Kirchen.
Zwei Treppen ermöglichen die An-
näherung zum Kapitol, einmal die
sehr steile, welche direkt zur Kirche
Santa Maria in Aracoeli führt, und
dann die von Michelangelo entworfe-
ne, sanft ansteigende Rampentrep-
pe, die den Spazierenden zu einem
feierlichen Rhythmus zwingt.
Wer diese Treppe hinaufgeht, ent-
deckt auf der linken Seite ein un-
scheinbares Denkmal, das dem mit-
telalterlichen, römischen Volkstri-
bun Cola di Rienzo gewidmet ist. Er
inspirierte Richard Wagner zu seiner
Oper „Rienzi“. Cola di Rienzo hatte
viele seiner Reden an das römische
Volk hier auf den Stufen vor der Kir-
che gehalten.
In der Kirche Santa Maria in Ara-
coeli gehören die Fresken des Pin-
turicchio zu den Hauptsehenswür-
digkeiten. Sie stellen das Leben des
San Bernadino dar und stammen aus
dem Jahre 1485.
Die Treppe endet oben zwischen
den Statuen der Dioskuren Kas-
tor und Pollux (in der griechischen
Mythologie die Zwillingssöhne des
Zeus), die nach einer Legende den
Römern in einer fast schon ver-
lorenen Schlacht zu Hilfe kamen
und deswegen besonders verehrt
wurden.
Der Kapitolsplatz selbst ist trapez-
förmig angelegt, d. h., die Gebäude
stehen nicht rechtwinklig, sondern
leicht verschoben zueinander, wo-
durch ein Eindruck von Tiefe ent-
steht. In der Mitte des Platzes steht
das im Jahre 1537 aufgestellte Rei-
terstandbild Marc Aurels. Durch die
Luftverschmutzung stark in Mitlei-
denschaft gezogen, musste das be-
rühmte Werk insgesamt 18 Jahre
lang restauriert werden. Denkbar
É kaPitol
(Monte caPitolino) **
[G7]
Auf dem Kapitolshügel hatte das rö-
mische Weltreich einst sein politi-
sches und religiöses Zentrum. In der
Renaissance wurde der herunterge-
kommene Hügel von Michelangelo
völlig neu gestaltet, ein wundervol-
les Ensemble, das bis heute erhalten
ist. Heute sind hier der Bürgermeis-
ter der Ewigen Stadt und die Kapitoli-
nischen Museen zu Hause.
Im Jupitertempel, der auf dem Kapi-
tolshügel stand, wurden im alten Rom
die wichtigsten religiösen Kulthand-
lungen abgehalten. Das Kapitol war
das Zentrum der Welt. Einmal noch
durften das Kapitol und Rom Mittel-
punkt Europas sein: Im Jahre 1955
wurden hier die Römischen Verträge
unterzeichnet, die den Grundstein zur
Europäischen Union bildeten.
Vorseite: Seit mehr als zwei
Jahrhunderten ist die Spanische
Treppe À Treffpunkt von Reisenden
aus aller Welt
Search WWH ::




Custom Search