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Troms und
Finnmark
welche, der Name sagt es schon, be-
sonders beliebt ist beim Rentier, dem
Wahrzeichen Lapplands und der Le-
bensgrundlage der Samen.
Wann genau das Nomadenvolk der
Samen begann, die Region zu besie-
deln, steht sprichwörtlich in den Ster-
nen. Gesichert ist hingegen, dass schon
vor mehr als 6000 Jahren die Men-
schen der Komsakultur in der Umge-
bung von Alta lebten. Eindrucksvolle
Felszeichnungen zeugen noch heute
von der Jagdtätigkeit und dem Götter-
glauben dieser Menschen.
Der Alltag der Bewohner war jedoch
seinerzeit nicht einfach - und ist es
noch heute nicht. Die Früchte des Mee-
res können nach Jahren der Überfi-
schung nicht mehr so zahlreich an Land
gezogen werden wie noch vor wenigen
Generationen, und so sind viele Land-
striche von Abwanderung geprägt. Aus-
nahmen bilden das Wirtschafts- und
Wissenschaftszentrum Tromsø und
neuerdings auch Hammerfest, wo das
Öl für Optimismus sorgt. Trotzdem, mit
226.000 Einwohnern kann dieses Ge-
biet von der Größe Bayerns als nicht
gerade dicht besiedelt gelten und der
sonnige, milde Süden des Landes ist für
viele Bewohner des Nordens noch im-
mer das erklärte Ziel ihrer Träume.
Mit den beiden Fylken (Provinzen)
Troms und Finnmark erreicht der Rei-
sende das „Dach Europas“. Gleichsam
wie bei der Bedeckung eines Hauses,
so sind auch hier die exponierten Re-
gionen Wind und Wetter ausgesetzt
und bieten Schutz und Geborgenheit
für das Hinterland. An der Küste weht je
nach Jahreszeit ein laues Lüftchen oder
es braust der Sturm. Der Golfstrom, der
dafür sorgt, dass das Meereswasser
auch im Winter eisfrei bleibt, prägt das
Klima der Küstenregionen: Die Tempe-
raturen fallen selbst im Januar selten un-
ter -10 °C und erreichen nur an lauschi-
gen Sommertagen um die 15 bis
20 °C. Im Kontrast dazu steht die Finn-
marksvidda, wo im Juli das Thermome-
ter auf 30 °C steigen kann und in der
kalten Jahreszeit gern auf deutlich unter
-40 °C absackt.
Auf der Fahrt gen Norden fällt auch
auf, dass die Landschaft nördlich von
Narvik zunehmend rauer wird, südöst-
lich von Tromsø, an den inneren, ge-
schützten Fjordarmen, aber plötzlich
wieder erstaunlich lieblich und einla-
dend wirkt. Die Baumgrenze schwankt
zwischen 100 m und 300 m. Es gedei-
hen Zwergbirken und bis in die Region
von Alta sogar Kiefern. In Vardø, dem
einzigen Stück arktischer Klimazone auf
dem norwegischen Festland, haben da-
hingegen selbst Sträucher kaum eine
Chance, wohl aber die Flechten, einer
Symbiose aus Pilz und Alge. Die be-
kannteste Art ist die Rentierflechte,
Zum Nordpol ist es kürzer als nach Oslo:
Wegweiser in Alta
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