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19. Jahrhundert ein größeres Handels-
zentrum entstehen. Exportiert wurden
aus dieser Region unter anderem Boote
und Schneehühner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte
Mo i Rana knapp 9000 Einwohner. Der
Erzreichtum der umliegenden Berge,
das große Wasserkraftpotenzial und
das Ziel, das ländliche Norwegen zu
stärken, waren die Gründe für den Be-
schluss des Parlaments, Mo i Rana als
Standort für das Eisen- und Stahlwerk
Norsk Jernverk auszuwählen. Dieses
Werk sollte Norwegen mit Eisen und
Stahl versorgen und das Land importun-
abhängig machen. Die internationale
Stahlkrise der 1970er und 1980er Jahre
führte jedoch zum Konkurs des Betrie-
bes, der zuletzt 3000 Beschäftigte hat-
te. Auf dem ehemaligen Betriebsgelän-
de findet sich heute der größte Indus-
triepark Norwegens mit ca. 100 ver-
schiedenen Unternehmen. Auch ist der
Hafen der zweitgrößte des Landes mit
etwa 1000 Anläufen pro Jahr.
Die Gemeinde Mo i Rana hat heute
knapp 25.000 Einwohner und wird
recht clever als „Polarkreisland“ be-
zeichnet. Doch im Ort selbst ist trotz
beheizter Fußgängerzone und einem
guten Warenangebot touristisch nicht
viel los. Einzig das Rana-Museum
rechtfertigt einen Stopp. Zu sehen ist
ein alter Hof mit 14 Häusern im Zen-
trum nahe der Bahn sowie natur- und
kulturhistorische Ausstellungen (geöff-
net im Sommer meist von Mo.-Fr. 10-
15.30 Uhr).
Die größten Attraktionen liegen et-
was außerhalb der Siedlungsgebiete.
Zu ihnen gehört zweifellos der Natio-
nalpark des mächtigen Gletschers
Svartisen. Nomen est omen: Sein Eis ist
wirklich etwas schwarz, teilweise durch
Umwelteinflüsse, zum gößten Teil aber
durch den enormen Abrieb von winzi-
gen Gesteinspartikeln. Zum Gletscher
gelangt man über eine Nebenstraße,
die in Røssvoll (Richtung Flughafen)
von der E 6 abzweigt. Man passiert da-
bei die Grønli-Grotte (Ende Juni-Mitte
Aug. Führung jede Stunde 10-18 Uhr,
120 NOK). Die Kalksteinhöhle ist ne-
ben der nahegelegenen, fantastischen
Seter-Grotte (unbeleuchtet; Felshallen,
Marmor, Kalkstalaktite; Führungen Mit-
te Juni-Mitte Aug., 15 Uhr, 275 NOK,
Tel. 75162350) eine der schönsten
Höhlen des Nordens, www.gronligrot
ta.no, www.setergrotta.no.
Die Straße endet am See Svartisvat-
net (Kiosk und Camping). Für 100 NOK
(retour) kann man Ende Juni-Mitte
Aug. zu jeder vollen Stunde (10-16
Uhr) übersetzen. Danach sind es noch
3 km zu Fuß bis zur überwältigenden
Gletscherzunge Austerdalsisen.
Die zweite vielbesuchte, jedoch ei-
gentlich unsichtbare Sehenswürdigkeit
ist der Polarkreis (vgl. Exkurs „Polar-
kreis, Polarnacht und Mitternachtsson-
ne“). Ihn überquert man auf dem kar-
gen Saltfjell in etwa 700 m Höhe, rund
70 km nördlich von Mo i Rana. Verfehl-
en kann man ihn nicht. An entsprechen-
der Stelle gibt es direkt neben der E 6
ein Polarkreiszentrum mit Postamt
(Sonderstempel!), Cafeteria, Multivisi-
onsshow und einer nicht ganz so
gelungenen Ausstellung (geöffnet: 1.5.-
15.9. 10-18 Uhr, Eintritt 70 NOK, Tel.
75129696).
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