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Bald darauf, 1996, die Eröffnung der
Straße nach Sogndal. Auf diese Weise
schaffte man es innerhalb von nur acht
Jahren, das einsame Dörfchen aus sei-
nem Dornröschenschlaf zu reißen und
an den Rand einer der Hauptverkehrs-
wege Mittelnorwegens zu verpflanzen.
Ornithologie: Das Delta des Bøyaøy-
ri entstand durch die Ablagerung von
Sedimenten, die das Gletscherwasser
mit sich führte. Es bildete sich so ein
Sumpfgebiet. Bis zu neunzig verschie-
dene Vogelarten wurden hier beobach-
tet. Fünfzig davon nisten vor Ort.
Fjærland liegt im Grenzbereich von
Küsten- und Binnenklima. Die Bandbrei-
te der Vegetation reicht von Sumpf-
pflanzen über die Flora der Wälder und
Wiesen bis hin zur Hochgebirgsvegeta-
tion. Zu finden sind beispielsweise
Wald-Storchschnabel, Gletscher-Hah-
nenfuß, Glockenblumen, Steinbrechar-
ten und die Alpen-Mandelmilch.
cher Schautafeln und Experimente
nähert sich der Besucher fast spielerisch
dem Thema Eis und Eiszeiten sowie den
aktuellen Fragen der Klimaveränderung.
Man lernt, wie Fjorde entstanden sind
und weshalb sich in einigen Regionen
Gletscher ausbilden können und in an-
deren nicht. Eine Wetterstation über-
trägt die aktuellen Daten vom Flatbre.
Ergänzend gibt es eine begehbare Eis-
grotte und einen spannenden Panora-
mafilm von Ivo Caprino (geöffnet: Juni
bis Aug. 9-19 Uhr, April/Mai/Sept./
Okt. 10-16 Uhr, 110
NOK, Familie
250 NOK).
Natürlich sollte man auch die zwei
Fjærlander Gletscherzungen nicht ver-
passen. Erstere ist der Bøyabreen. Er
liegt nur unweit der Rv 5 kurz vor dem
Fjærland-Tunnel, der das Quellgebiet
der Gletscherzunge, den mächtigen
Jostedalsbreen, unterquert. Am Ende
der etwa 1 km langen Zufahrtsstraße
parkt man an der Brevasshytta (Terras-
sencafé und Souvenirladen). Von hier
sind es nur noch wenige Meter bis zum
Gletschersee. Zäh kriecht das Eis den
steilen Fels hinab. Manchmal können
hier Lawinen und Eisstürze beobachtet
werden, was auch die vielen Eisschollen
auf dem Wasser erklärt.
Vielleicht noch etwas eindrucksvoller
ist der Gletscherarm Suphellebreen.
Wenige hundert Meter nördlich des
Gletscher-Museums zweigt ein Fahr-
weg in das alpin wirkende Suphelledal
ab, dessen grüne Idylle unwillkürlich die
Frage aufwirft, wo denn hier Eis her-
kommen soll. Doch nur Geduld, nach
3 km ist es soweit: Mächtige Gletscher-
und Wassermassen drängen den Berg
3
Sehenswertes
Der Ort liegt 3 km abseits der Rv 5 am
Westufer des Fjordes. Es macht Spaß,
die Atmosphäre zwischen Mundal Ho-
tel und Holzkirche (1861) zu genießen.
Zudem ist Fjærland eines der beiden
Bücherdörfer des Landes. In 12 Anti-
quariaten, die z.T. in alten Bootshäusern
untergebracht sind, kann unter 250.000
Büchern gestöbert werden (Mai-Sept.
10-18 Uhr; www.bokbyen.no). Der La-
den über dem Supermarkt bietet auch
deutsche Bücher an. Ein Lesecafé kom-
plettiert das Angebot.
Nahe der Fernverkehrsstraße liegt das
Gletscher-Museum. Anhand zahlrei-
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