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Hardangerfjord
Ü XVIII/B1, XIV/B3
Mächtige Fjorde, enge Täler und
schneebedeckte Bergkuppen, eine raue,
sturmumtoste Küste mit nackten Felsen
und kleinen Sandstränden, tosende
Wasserfälle und reichhaltige Obstplan-
tagen - das ist Westnorwegen. Ein
Reich der Kontraste, eine Welt der Ge-
gensätze, auf engstem Raum vereinigt
zu einer der schönsten Naturland-
schaften Europas.
Größte und schönste Stadt des Vest-
landes ist die alte Hansestadt Bergen.
Sie ist Endpunkt der Bergen-Bahn und
neben Oslo die wichtigste Kulturstadt
des Landes. Zugleich ist der Ort das Tor
zu den Naturschönheiten der Region.
Mächtige Gletscher wie der Jostedals-
breen und der Folgefonn, die riesenhaf-
ten Berge Jotunheimens und die spie-
gelglatten Wasserflächen der Fjorde
prägen das Landschaftsbild. Zu Füßen
steiler Hänge recken sich zuweilen klei-
ne Stabkirchen empor, gleichsam als
christliche Wehrburgen gegen die
Übermacht der Felsriesen. Trotz allem,
das Land wirkt nicht abweisend. Im Ge-
genteil, es birgt, verglichen mit der un-
gastlichen Küste zwischen Florø und
der Jugendstilstadt Ålesund, noch jede
Menge Liebreiz in sich.
Der mit 179 km zweitlängste Fjord
Norwegens ist unzweifelhaft einer der
schönsten und reizvollsten des Lan-
des. Von der Mündung in die Nordsee
bis zur Aufgabelung in zwei Seitenarme
bei Utne zeigt er sich noch relativ un-
spektakulär. Ausschlaggebend dafür ist
seine enorme Breite (3-9 km), welche
den Besucher eher an einen großen
See denn an einen Fjord glauben lässt.
Entlang der Seitenarme Eidfjord und
Sørfjord ändert sich sein Erscheinungs-
bild jedoch gewaltig. Steile, hohe Fels-
wände drohen hier, den Fjord und alles
Leben zu erdrücken. Zur dunklen Stim-
mung tragen auch die Ausläufer des
Folgefonn-Gletschers bei, welche, oft
eingebettet in wallende Wolkenbetten,
unermüdlich schäumende Wasserfälle
zu Tal schicken. Im Kontrast zur rauen
Berglandschaft stehen Hunderttausen-
de von Obstbäumen, die im Mai die
Landschaft in einem Meer weißer Blü-
ten ertrinken lassen und ihr Liebreiz
und Milde einhauchen. Es ist ohnehin
erstaunlich, dass das örtliche Klima ein
Gedeihen der Kirsch-, Apfel-, Birn- und
Pflaumenbäume, die von Zisterzienser-
mönchen zu Beginn des 13. Jahrhun-
derts eingeführt wurden, überhaupt
zulässt.
Leider wird in Odda die Idylle durch
die industrielle Nutzung des Naturpo-
tentials getrübt. Über die Anlage von
Stauseen im Gebirge und die Zähmung
einiger Wasserfälle würde man wohl
hinwegsehen können, über die scheuß-
lichen Fabrikbauten wohl kaum.
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