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Rjukan
Ü XX/A1
Im Schatten des mächtigen, 1881 m
hohen Gaustatoppen liegt der Indus-
trieort Rjukan. Das Tal ist hier so eng,
dass man 1928 extra eine Seilbahn bau-
te, um den Bewohnern während der
Winterzeit auch mal ein wenig Sonne
zu gönnen. Gesponsort wurde sie von
der Firma „Norsk Hydro“, derentwegen
die meisten Menschen hierher zogen.
Das Werk entstand in der Nähe des
Wasserfalls Rjukanfossen, der fast kos-
tenlos die nötige Energie für die Sal-
peterproduktion lieferte. Er wurde 1911
zu großen Teilen in Rohre gepresst und
steht seither im Dienst der Industrie.
Sechs Jahre nach der Eröffnung des
Vermork-Kraftwerkes hatte das ehedem
winzige Dörfchen 9000 Einwohner.
Weltweit bekannt wurde Rjukan durch
einen aufsehenerregenden Sabotage-
akt während des 2. Weltkrieges. Ameri-
kaner, Briten und Norweger verhinder-
ten mit mehreren Sprengaktionen
(1943) und der Versenkung einer Trans-
portfähre auf dem Tinnsjø (1944), dass
die Nazis hier „Schweres Wasser“
(D 2 O) produzieren konnten. Die bei-
den H-Atome des Wassers werden da-
bei durch die des Wasserstoffisotops
Deuterium ersetzt. Es kann beispiels-
weise als Bremsmittel bei der Spaltung
von Atomkernen dienen, welche so kal-
kulierbarer wird. Indirekt war Schweres
Wasser unverzichtbar für die Herstel-
lung von Atombomben.
Rjukan setzt heutzutage zunehmend
auf den Tourismus, daher soll das Ski-
gebiet Gaustablikk in den nächsten
10 Jahren ausgebaut werden.
3
Sehenswertes
Im Industriearbeitermuseum Vermork
werden die Sabotageaktionen während
des 2. Weltkrieges, die Herstellung des
„Schweren Wassers“, die Industriege-
schichte Rjukans sowie die Energiege-
winnung durch Wasserkraft dokumen-
tiert. Außerdem gibt es eine kleine Ga-
lerie (Mitte Juni-Mitte Aug. 10-18 Uhr,
Mitte Aug.-Ende Sep./Anfang Mai-
Mitte Juni 10-16 Uhr, ansonsten Di.-Fr.
12-15 Uhr, Sa./So. 11-16 Uhr, 75 NOK).
Blick auf Rjukan
 
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