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Felszeichnungen - Erzählungen aus alter Zeit
Mit dem Einsetzen von Ackerbau und Fischfang zwischen 4000 und 2000 v.Chr. begann
auch die Zeit der nordischen Geschichtsschreibung in Stein. Man erzählte von der Jagd
mit Speer, Pfeil und Bogen, zu Fuß, auf Ski oder im Boot. Beutetiere waren Ren, Bär, Fisch
und Wal, manchmal mit einer Lebenslinie vom Maul zum Herzen oder mit dem Kno-
chenbau dargestellt, als Teil des Wiedergeburtsritus. Auch sind kreisrunde oder linienför-
mige, zu beackernde Felder zu sehen, zusammen mit Menschen mit deutlichen Phallus-
symbolen als Zeichen der Fruchtbarkeit.
Um 1000 v.Chr. tauchen auch zunehmend Räder mit Speichen auf, als kultisches Sym-
bol für die kreisrunde Sonne. Die Verbindung zum Rad kommt dabei nicht von ungefähr,
heißt doch das nordische Sonnenfest „Julfest“ ( hjul = „Rad“) und wurde zum Zeichen der
Wiederkehr des Lichtes am ersten Vollmond nach dem 6. Januar gefeiert. Mit der Geburt
Christi verlegte man dieses Fest auf den 25. Dezember. Dementsprechend heißt Weih-
nachten im Norwegischen immer noch „jul“.
Begleitet werden die Sonnenräder oft von eingeritzten Fußspuren. Es wird vermutet,
dass diese entweder die Gegenwart des Sonnengottes symbolisieren oder aber Dämonen
„vom Feld kicken“ sollen. Auch hat das Boot - neben seinem Stellenwert für die Jagd und
Unternehmungen - kultische Bedeutung, dient es doch als Fahrzeug der Toten auf dem
Weg ins Jenseits.
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