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können. Die Museen heißen meist
„Bygdetun“, „Bygdemuseum“ oder tra-
gen einen Eigennamen, der auf tun (An-
lage) oder gård (Hof) endet. Die
schönsten und größten Freilichtmuseen
liegen in Oslo und Lillehammer.
gegen Unterdrückung und Ausbeutung
kämpfte. Seiner Schwester Camilla
Collett (1813-1896), die sich vornehm-
lich für die Gleichberechtigung der Frau
einsetzte, wird die Schaffung des ersten
norwegischen Romans, „Die Töchter
des Amtmanns“, zugesprochen, der
1854 erschien. Die nordischen Gebrü-
der Grimm, Peter C. Asbjørnsen (1812
-1885) und Jørgen Moe (1813-1882),
schufen eine umfassende Märchen-
sammlung und gaben so dem Land sei-
ne „traumhafte“ Geschichte zurück.
Übersinnlich geht es auch in einem Teil
der Werke von Jonas Lie (1833-1908)
zu. Neben dem Leben von Bauern und
Arbeitern beschreibt er schicksalhafte
Fügungen und wunderhafte Taten, z.B.
in „Der Hellseher“. Die soziale Realität
hingegen umreißen die Werke von
Alexander Kielland (1849-1906),
Großbürgertum und soziale Missstände
anprangernd, und die des National-
dichters Bjørnstjerne Bjørnson (1832-
1910). Er, der mit Sicherheit nationalis-
tischste Verfasser seiner Zeit, war ein
radikaler Gesellschaftskritiker, Schilde-
rer des norwegischen Bauernlebens
und Schöpfer der Nationalhymne „Ja vi
elsker dette landet“ (Ja, wir lieben die-
ses Land). Und obwohl er für seine
Theaterwerke, Dramen, journalistischen
Essays und Romane, wie „Der Braut-
marsch“, 1903 den Literaturnobelpreis
erhielt, so stand und steht er doch im
Schatten des großen Henrik Ibsen
(1828-1906), eines der wichtigsten
Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Ge-
boren als Sohn eines Kaufmanns in Ski-
en, trat der junge Ibsen 1844 in Grim-
stad eine Lehre in der örtlichen Apothe-
Literatur
Norwegen - eine kleine Nation als li-
terarische Großmacht! Die Dramatik
der Landschaft, die verwirrenden Städ-
te, der Kulturenwandel vom Bauerntum
zur Ölnation scheinen mehr als genü-
gend Stoff und Inspiration zu liefern.
Nach Edda und der Skaldendichtung
über Könige und Krieger des 9./10.
Jahrhunderts kam es zu Zeiten der Uni-
on mit Dänemark zu einer Lähmung al-
len kulturellen Lebens in Norwegen.
Erst über 300 Jahre nach der Ausrufung
des Staatenbundes gelang es Ludvig
Holberg (1684-1754), dem „Molière
des Nordens“, das literarische Vakuum
zu füllen und zu internationalem Anse-
hen zu gelangen. Allerdings musste er
noch fast all seine Zeit in Dänemark
verbringen, hatte er nur dort genug
Möglichkeiten, seine komödiantischen
Werke zu publizieren und umzusetzen.
Im 19. Jahrhundert begannen sich für
die norwegische Literatur ungeahnte
Möglichkeiten zu entfalten. Es herrschte
nach dem Unionswechsel Norwegens
eine fruchtbare Aufbruchstimmung, die
unterschiedlichste Blüten trug, jedoch
allgemein zum Ziel hatte, ein neues
Norwegen literarisch zu manifestieren.
Als Begründer dieser Art Nationallitera-
tur gilt allgemein Henrik Wergeland
(1808-1845), der mit seinen Werken
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