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schichte des FC Schalke ist gespickt mit le-
gendären Spielern und lieferte in Erfolgen
wie in Niederlagen Identifikationsmöglich-
keiten für ganze Generationen von Fans.
Dass ein Fußballspiel „auf Schalke“ weit
mehr ist als nur ein Fußballspiel, davon
kann man sich in der neuen Arena bei je-
dem Heimspiel überzeugen. Freilich, es ist,
vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz einfach,
an Schalke-Tickets zu kommen; aber die
Mühe lohnt sich, und ein Besuch mit mehr
als 60.000 „Königsblauen“ gehört zu den
Höhepunkten eines Ruhrgebiet-Trips. Hier
spürt man Seele und Leidenschaft der Ein-
heimischen und erahnt die Bedeutung, die
der Fußball bzw. der FC Schalke für die Re-
gion hat.
Auch wenn die Zechen sterben und die
Arbeit rar wird, auch wenn sich alles ändert
und scheinbar nichts bestehen bleibt - am
Wochenende geht man auf Schalke, und al-
les ist gut.
Diese Philosophie findet auch in den
Fanliedern seinen Niederschlag: „Ob ich
verroste und verkalke, ich gehe immer
noch auf Schalke. Ob ich erlahme und er-
grau, ich liebe Königsblau“. Und geliebt
wird „Königsblau“ auf der ganzen Welt in
weit über tausend Fan-Clubs.
Das Ausmaß an Begeisterung beim Ritu-
al „Heimspiel“ ist für Außenstehende bis-
weilen befremdlich. Von „Religion“ ist im-
mer wieder die Rede, zur „Messe“ werden
die Begegnungen für Hardcore-Fans. Mu-
sik und Fahnen, Gesänge und Schals, das
Riesenstadion ausverkauft, gleichgültig,
wie der Gegner heißt. Ähnliche Dimensio-
nen kennt die Fußball-Begeisterung in
Deutschland, womöglich nicht ganz zufäl-
lig, nur noch in Dortmund, beim traditio-
nellen Erzrivalen BVB.
Neben der früher typischen Bier-und-
Wurst-Atmosphäre eines Spiels im spartani-
schen Parkstadion begeistern heutzutage
vor allem die Architektur und die gewalti-
ge Anlage der Fußball-Arena. Ein unver-
gessliches Erlebnis ist ein Nachmittag in der
Arena allemal, auch für Nicht-Fans und
egal, wie das Spiel endet.
155rg Foto: fc
„Steht auf, wenn
ihr Schalker seid!“
Einerseits ist es nur ein Stadtteil von Gel-
senkirchen, andererseits eine eigene blau-
weiße Welt: Schalke. Für viele Menschen
ist es die einzige Assoziation zu Gelsenkir-
chen. „Schalke 04“ steht bei Fußballfans
und -experten als Synonym für Emotion.
Über ein ganzes Jahrhundert hat der be-
rühmte Traditionsverein den deutschen
Fußball geprägt und mit sieben Deutschen
Meisterschaften, vier DFB-Pokalsiegen und
einem UEFA-Cup-Triumph eine Reihe groß-
artiger Erfolge gefeiert. Aber auch Skanda-
le, den Abstieg und die Zweit-Liga-Jahre
mussten die Fans verkraften sowie das
Trauma, 2001 nur „Meister der Herzen“ ge-
worden zu sein und 2007 den Titel im End-
spurt knapp an den VfB Stuttgart verloren
zu haben.
Vor mehr als hundert Jahren von ein paar
13- und 14-Jährigen als „Westfalia Schalke“
gegründet, gehört der Verein seit Jahrzehn-
ten zu den bedeutendsten und (außerhalb
Dortmunds) beliebtesten Clubs in Europa.
Mit Zechenasche wurde der erste Fußball-
platz hergerichtet, 1928 wurde die legen-
däre Glückauf-Kampfbahn eingeweiht, es
folgte das Parkstadion, und heute emp-
fängt man die gegnerischen Mannschaften
in einer modernen Arena mit herausfahr-
barem Rasen und schließbarem Dach.
Von Ernst Kuzorra und Stan Libuda über
Klaus Fischer bis zu Olaf Thon - die Ge-
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