Travel Reference
In-Depth Information
Heute ist die Zeche Zollverein eine
blühende industrielle Kulturlandschaft.
Der bergbaugeschichtlich spannends-
te Bereich, Fördereinrichtungen, Wip-
perhalle, Kohlenwäsche und Kessel-
haus, sind zu besichtigen. Im Zuge der
Internationalen Bauausstellung Em-
scher Park
gelang es mit der Zeche
Zollverein vorbildlich, eine Industrie-
brache umzustrukturieren und dem
Gelände neue soziale und kulturelle
Impulse zu geben. Der Masterplan für
das gewaltige Unternehmen wurde
vom renommierten Rotterdamer Ar-
chitekten
Rem Koolhaas
erstellt.
Das
Freizeit- und Informationsan-
gebot
vor Ort kennt schier keine
Grenzen, wobei die Zeche Zollverein
auch für jeden ein Erlebnis darstellt,
der ohne Führung oder besondere Ak-
tivitäten „nur“ die riesigen Bauten auf
sich wirken lässt.
Touren
über das ehe-
malige Industriegelände werden zu
unterschiedlichen Themen und Tages-
zeiten angeboten: seien es nun indus-
triegeschichtliche Führungen, Führun-
gen mit ehemaligen Steigern, die von
ihrem Arbeitsleben erzählen, oder
Nachtlichttouren, die durch die illumi-
nierten Anlagen der Koksproduktion
führen und in denen man die preisge-
krönte
Lichtkunst
bestaunen kann.
Mit dem
red dot design museum,
dem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der
Sinne und dem erstklassigen Restau-
rant
Casino Zollverein
(
Ü
„Praktische
Tipps“) bietet die Anlage weitere At-
traktionen. Wer sich gründlich umsieht
und alle Möglichkeiten ausschöpft,
der kann allein am Zollverein fast ei-
nen ganzen Tag verbringen.
Zeche Zollverein,
Gelsenkirchener Straße
181, 45309 Essen. Informationen, Beratung
und Buchungen zu allen Führungen unter Tel.
0201-246810, www.zollverein.de.
Kokerei Zollverein
Ü
XIII/C3
Die Kokerei Zollverein, ebenfalls ein
Entwurf des Architekten
Fritz Schupp,
wurde 1957-61 in Anbindung an die
Zeche Zollverein Schacht XII errichtet.
Diese Anlage war damals eine der
weltweit größten Kokereien mit etwa
1000 Beschäftigten. In den zehn Koks-
ofenbatterien mit insgesamt 304 Öfen
konnten täglich aus 10.000 Tonnen
Kohle 8600 Tonnen Koks produziert
werden. Aufgrund sinkender Koks-
nachfrage während der Stahlkrise wur-
de das Werk
1993 geschlossen.
Heute kann die Kokerei besichtigt
werden; große Bereiche sind ganzjäh-
rig offen, der Kernbereich aber nur im
Rahmen von Führungen zugänglich.
Ein außergewöhnliches Erlebnis bietet
die Kokerei im Winter, wenn sich un-
terhalb der Öfen, in denen man einst
Kohle bei 1000°C zu Koks garte,
Schlittschuhläufer auf einer 150 Me-
ter langen Kunsteisbahn vergnügen.
Restaurantempfehlungen
finden
sich in den „Praktischen Tipps“ am En-
de des Kapitels. Im Shop am Infopunkt
in der Kokerei kann man typische
Ruhrpott-Souvenirs
erstehen.
Kokerei Zollverein,
Arendahls Wiese,
45141 Essen, Tel. 0201-8301275, www.zoll
verein.de, www.industriedenkmal-stiftung.de.
Geöffnet: April bis Oktober Di-Fr 10-18 Uhr,
Sa, So 10-18 Uhr; November bis März Di-So
12-16 Uhr. Führungen: April bis Oktober Fr
21 Uhr, Sa 14 und 16 Uhr, So 11, 14 und 16
Uhr; November bis März Fr 20 Uhr, Sa 14